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22.11.2017 | 16:54

Matif-Weizenpreis fängt sich bei 158,25 EUR/t: Trockenheit im Mittleren Westen und baldiger Kälteeinbruch in Osteuropa in Sicht

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt erhielt Auftrieb durch Trockenheitssorgen im Mittleren Westen der USA und durch Anhebung der Warnstufe in Australien für einen bevorstehenden La Niña im Südostpazifik. Zudem irritierte erhöhte Radioaktivität im südlichen Ural Russlands die Medien. Doch beim Exporttempo von Weizen macht Russland weiterhin das große Rennen.
Weizenpreis Warenterminbörse Entwicklung
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Entwicklung Matif-Weizenpreis (c) proplanta

So notierte in Chicago der Fronttermin für CME-EU-Weizen unverändert bei 156,75 EUR/t (Freitag: 156,75 EUR/t), für US-Weizen bei 133,06 EUR/t (Freitag: 131,13 EUR/t) und an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 158,25 EUR/t (Freitag: 158,75 EUR/t, für März 2018 um 0,25 EUR/t niedriger bei 163,00 EUR/t für Mai 2018 um 0,50 EUR/t niedriger bei 167,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1750 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Q4/17 zuletzt bei 154,50 EUR/t (Freitag: 156,50 EUR/t) FOB Rouen, etwa 161,00 EUR/t (Freitag: 162,00 EUR/t) FCO Hamburg/Rostock, rund 168,00 EUR/t (Freitag: 168,00 EUR/t) FCO Rheinland, gut 175,00 EUR/t (Freitag: 175,00 EUR/t) FCO Westfalen, rund 170 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) CIF Holland sowie 160,00 EUR (Freitag: 162,00 EUR/t) FCO Mannheim. Für Termine Q1/18 kostete Brotweizen um 3,00-4,00 EUR/t mehr. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 4,00-7,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt 169,00 EUR/t (Freitag: 169,00 EUR/t) FCO Hamburg. Futterweizen wurde für Liefertermin Q4/17 um 175,00 EUR/t (Freitag: 175,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg/Holland, rund 163,00 EUR/t (Freitag: 163,00 EUR/t) FCO Hamburg sowie um 165,00 EUR/t (Freitag: 165,00 EUR/t) FCO Niederrhein und um 160,00 EUR/t (Freitag: 160,00 EUR/t) FCO Oberrhein gehandelt.

In den USA kochten kurz vor den Feierlichkeiten zu Thanks Giving gefolgt vom „Schwarzen Freitag“ die Befürchtungen über zu trockene Wachstumsbedingungen im westlichen MidWest hoch, was in Verbindung mit schlechterer Bonitierungen der US-Winterweizenbestände von 54 % auf 52 % gut-exzellenter Pflanzenbestände (Vorjahr: 58 %) die Terminkurse in Chicago um 1,5 % nach oben zog.

Dabei spielte auch die Tatsache hinein, dass Australiens Wetterbehörde die Warnstufe für das Wetterphänomens La Niña um eine Stufe anhob. La Niñas haben in der Vergangenheit häufig auch zu Dürren im Mittleren Westen bei der Soja- und Maisernte geführt, können auch die dortige Weizenernte beeinträchtigten, extreme La Niñas hatten sogar gleichzeitige Dürren in Russland zur Folge. Aber soweit ist es noch nicht. Zusätzlich unterstützten Prognosen Informa Economics darüber, dass die neue US-Weizenaussaatfläche nochmals zum Vorjahr um 0,16 Mio. ha zurückfallen soll, den US-Weizenmarkt.

Weniger optimistisch blieb die Entwicklung beim Export, erreichten die Exporte von US-Weizen zwar mit 489.300 t gegenüber 781.700 t in der Vorwoche und 347.800 t zuvor noch ein gutes Ergebnis, wenn auch nicht auf Vorwochenniveau nach Weizendeal mit dem Irak zuvor. Aber die aktuelle Exportinspektion enttäuschte mit lediglich 259.260 t Weizen, bedingt durch den leicht gestiegenen US-Dollar und die Konkurrenz aus Russland.
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