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24.01.2018 | 15:15

Weizen-Frontermin dümpelt bei 155,50 EUR/t - Pazifikstaaten gründen Freihandelszone ohne USA

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt blieb leider im Abwärtstrend, trieben ergiebige Schneefälle in Teilen der USA und am Schwarzmeer die Kurse wegen dadurch geringerer Frostrisikien für Weizen die Kurse nach unten. Auch gründeten die Pazifikstaaten eine Freihandelszone ohne die USA, was dem Export von US-Weizen nur schaden kann. In der EU verdirbt der gestiegene Eurokurs die Exportlaune.
Warenterminbörse Weizen Prognose 2018
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Entwicklung Weizenpreis (c) proplanta

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 125,89 EUR/t (Freitag: 128,07 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 155,50 EUR/t (Freitag: 155,75) EUR/t, für Mai 2018 um 0,50 EUR/t niedriger bei 158,25 EUR/t und für Sep 2018 um 0,25 EUR/t schwächer bei 164,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2317 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Q1/18 zuletzt bei 149,50 EUR/t (Freitag: 149,00 EUR/t) FOB Rouen, etwa 160,50 EUR/t (Freitag: 160,00 EUR/t) FCA Hamburg/Rostock, rund 167,00 EUR/t (Freitag: 167,00 EUR/t) FCA Rheinland, gut 170,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCA Westfalen sowie 160,00 EUR (Freitag: 160,00 EUR/t) FCA Mannheim. Für Termine Q2/18 kostete Brotweizen um 1,00-3,00 EUR/t mehr. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 3,00-5,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt für Q1/18 bei 164,00 EUR/t (Freitag: 163,00 EUR/t) FCA Hamburg. E-Weizen (14,5/280/77) kostete zuletzt 180,00 EUR/t (Freitag: 180,00 EUR/t) ab Station Thüringen.

Futterweizen wurde für Liefertermin Q1/18 um 168,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, gut 165 EUR/t (Freitag: 166,00 EUR/t) CIF Holland, rund 161,00 EUR/t (Freitag: 160,00 EUR/t) FCA Hamburg sowie um 161,00 EUR/t (Freitag: 161,00 EUR/t) FCA Niederrhein und um 158,00 EUR/t (Freitag: 158,00 EUR/t) FCA Oberrhein gehandelt. Für Termine Q2/18 kostete Futterweizen vorerst kaum mehr.

In den USA trieb das Wetter nach massiven Schneefällen in nordöstlichen und zentralen Gebieten des Mittleren Westens die Schlusskurse in Chicago wieder nach unten, weil die Weizenbestände durch die Schneedecke besser vor dem Frost geschützt sind. Von Entwarnung über die Trockenheit im Midwest kann jedoch nicht die Rede sein, sind laut US-Dürre-Monitor aktuell 44 % der US-Weizenfläche von Trockenheit betroffen, wodurch sich das Risiko von Frostschäden erhöht.

Die zweite herbe Hiobsbotschaft betraf die Exportwirtschaft in den USA, gründeten die Pazifik-Staaten eine Freihandelszone ohne die USA, erschwert dies den USA den Export nach Asien und Südamerika. Dabei spekulieren kanadische Exporteure bereits auf ein höheres Exportvolumen nach Mexiko, stockt der Fortschritt beim Handelsabkommen zwischen USA und Mexiko wegen laufender Neuverhandlungen.

Exportseitig lag die Zollinspektion für US-Weizen gestern mit knapp 338.000 t im Rahmen der Erwartungen des US-Handel, der Weizenexport fiel letzte Woche mit nur 153.100 t extrem schlecht aus, zuvor erreichte dieser nur 71.500 t. Auch bis zuletzt blieben die Exportperspektiven für US-Weizen schwach, profitierten die USA allenfalls durch geringe Exporte nach Japan und die Philippinen.

In Südamerika fallen die Weizenernten Argentiniens und Brasiliens deutlich kleiner aus als im Vorjahr, mit höherem Importbedarf für Brasilien. In Argentinien ist die Weizenernte laut Getreidebörse in Buenos Aires abgeschlossen, die Börse veranschlagte die Ernte auf 17,0 Mio. t, gegenüber der Prognose des USDA von 17,5 Mio. t zu 18,4 Mio. t im Vorjahr. Dabei war die Anbaufläche etwas höher als im Vorjahr, aber die Erträge gingen wegen der Trockenheit Argentiniens zurück. Die australische Weizenernte blieb wegen der Dürre mit 21,5 Mio. t weit unter dem hohen Ergebnis von 30,4 Mio. t zurück.
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