In Chicago notierte der Fronttermin für CME-EU-Weizen bei 171,50 EUR/t (Vorwoche: 166,75 EUR/t), der für US-Weizen bei 136,53 EUR/t (Vorwoche: 140,55 EUR/t) und der für Weizen Nr. 2 an der
MATIF bei 162,75 EUR/t (Mittwoch: 163,75 EUR/t). Dabei vollzieht der Markt erneut einen Spagat bei der Entwicklung beim US-Dollar zum Euro, fiel der Kurs auf 1,08-1,09 USD/EUR zurück.
Dies belastete die Exportchancen für US-Weizen, erreichten diese dort letzte Woche mit 513.800 t zwar ein um 5 % besseres Ergebnis als in der Vorwoche, aber die US-Exporteure hatten Exportziele in Nordafrika auf dem Bildschirm, wo sie gegenüber der Konkurrenz vom Schwarzmeer den Kürzeren zogen. Auch die enttäuschenden neuen US-Exportanmeldungen von 244.331 t trübten das Bild.
Markteinfluss hatte zudem das Wetter, war die Aussaat von US-Winterweizen Anfang der Woche zu nur zu 79 % abgeschlossen, was 3 % Rückstand zum Fünf-Jahresmittel bedeutete, wobei die Vitalität mit 59 % Anteil guter/exellenter Pflanzen den Vorjahreswert um 12 % überschritt. Vom Westen zog Regen gen Midwest, wodurch sich die Saatenstände noch verbesserten. Der US-Wetterdienst NOAA erwartet jedoch einen früheren Kälteeinbruch und prinzipiell kälteren Winter im Norden der USA, bedingt durch das Wetterphänomen La Nina, wodurch
Wetterkapriolen nicht ausgeschlossen bleiben.
In der EU-28 sorgten reichliche Niederschläge von Südspanien bis hoch in die Baltic-Staaten für deutlich bessere Saatenstände bei Getreide, was dem Weizenkurs an der MATIF einen Dämpfer bescherte. In weiten Teilen Deutschlands regnete es am Wochenende, was den Stand der Wintersaaten verbesserte. Wenig spektakulär waren die Exporte, gewährte Brüssel nur Exportlizenzen für 209.000 t Weizen, was die MATIF mit Kursverlusten abstrafte. Einige Händler befürchten sogar, dass sich das Exporttempo Brüssels wegen des Drucks vom Schwarzmeer verringert. Noch markiert der bisherige Exportstand von 7,5 Mio. t EU-Weizen einen Vorsprung von 16 % zum Vorjahr. Einfluss auf die weitere Exportentwicklung könnten recht große Qualitätsunterschiede haben, verfügen Russland und Ukraine über vorwiegend Futterweizenqualitäten, die den höheren Qualitäten in Deutschland und Rumänien wenig Stirn bieten.
Für leichten Preisauftrieb sorgten neue Exporte nach Ägypten, wobei nebst 180.000 t russischen auch 240.000 t rumänischer Weizen zum Zug kamen. Dabei zogen die Preise für rumänischen Weizen auf 183,25-185,95 USD/t bzw. 168,45-170,90 EUR/t an FOB Schwarzmeer an, EU-Weizen kostete dagegen unverändert 163 EUR/t FOB Rouen.