Lange haben die EU-Fischereiminister über die Fangquoten in der Ostsee für das kommende Jahr verhandelt. Wie zu erwarten war, fallen die Reaktionen auf die Kürzung vor allem der Dorschquote unterschiedlich aus. (c) proplanta
Die Berechnung der Dorsch-Population und der Fangquote
In der westlichen Ostsee leben nach aktuellen Berechnungen des Rostocker Thünen-Instituts für Ostseefischerei rund 20 Millionen Dorsche. Grundlage für diese Zahl und die Bestimmung der jährlichen Fangquote ist die wissenschaftliche Aufarbeitung von Daten aus der kommerziellen und der Freizeitfischerei sowie den zahlreichen eigenen Forschungsfahrten, sagte Institutschef Christopher Zimmermann.
Bei diesen Fahrten werde besonders auf die jungen Tiere geachtet. «Im Gegensatz zu den Fischern müssen wir genau die fangen, weil sie die Fangmöglichkeiten für das kommende Jahr bestimmen.»
Aus diesen Daten wird zusammen mit Zahlen anderer Ostsee-Anrainerstaaten berechnet, wie viel Fisch zu Beginn eines Jahres da sein wird und wie viel entnommen werden kann. Ziel der Quote müsse es sein, dass am Ende des Jahres der Bestand weiter in einem guten Zustand ist oder sich rasch erholen kann.
Der mögliche Fehler in der Statistik liege bei bis zu 25 Prozent. Aktuell werde daran gearbeitet, Größen wie Nahrungsangebot oder Sauerstoffgehalt in die Berechnungen einfließen zu lassen, sagte Zimmermann.