Gerade mit Blick auf den
Klimawandel und trockene Sommer seien widerstandsfähige Pflanzen unerlässlich, sagte
Bauernpräsident Joachim Rukwied vor dem zweitägigen Treffen. Er fordert stärkere Investitionen in die Forschung.
Bewässerungssysteme rechneten sich nur beim Gemüse-, Obst- und Weinbau, nicht aber beim Anbau von Getreide.
Außerdem beschäftigt das Freihandelsabkommens zwischen dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur und der EU die Bauern. Die jahrelangen Verhandlungen waren wegen Uneinigkeiten im
Agrarsektor immer wieder ins Stocken geraten. Nun zeichnet sich ein Abschluss der Verhandlungen ab - aus Sicht des Bauernverbandes zum Nachteil der Landwirte in Deutschland. «Wir laufen Gefahr, die nachhaltige Produktion der europäischen Landwirtschaft bei diesem Abkommen aufs Spiel zu setzen», sagte Rukwied. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro habe seit seinem Antritt 150 Pflanzenschutzmittel neu zugelassen.
Deutsche Landwirtschaftsbetriebe könnten zudem mit einem 50.000 Hektar großen Hof in Südamerika nicht konkurrieren, sagte Rukwied.
Auch die von der Bundesregierung vorgeschlagenen zusätzlichen Düngebeschränkungen zum Schutz des Grundwassers kritisiert der Bauernverband. «Wir brauchen Verlässlichkeit, was die
Gesetzgebung angeht», sagte Rukwied. Die
EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof Recht bekommen. Sie verlangt nun zusätzliche Dünge-Beschränkungen.
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (
CDU) will am Mittwochabend vor den Landwirten die Positionen der Bundesregierung darlegen. Sie hatte angekündigt, im Herbst eine «Ackerbaustrategie» vorzulegen, die unter anderem Klimaschutzaspekte aufgreifen soll. Die Tierschutzorganisation
PETA kündigte an, vor dem Bauerntag für eine bio-vegane Landwirtschaft zu demonstrieren.
Rund 500 Delegierte und 300 Gäste werden zu dem 87. Bauerntag erwartet. Der Deutsche
Bauernverband vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 300.000 Landwirten und ihren Familien.