Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.04.2014 | 14:39 | Steuerbefreiung 

Hausschnaps in Ungarn wird wieder besteuert

Luxemburg / Budapest - Ungarn darf nach einem Urteil des höchsten EU-Gerichts Schnaps für den Hausgebrauch nicht komplett von der Steuer befreien.

Schnapsbrennerei
(c) proplanta
Erlaubt sei nur eine 50-prozentige Steuerbefreiung, teilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Donnerstag in Luxemburg mit. (Rechtssache C-115/13). Der ungarische Landwirtschaftsminister Sandor Fazekas nannte das Urteil eine «Provokation».

Ungarns rechtsnationaler Regierungschef Viktor Orban hatte 2010 als eine der ersten Amtshandlungen erlaubt, dass die Ungarn jährlich 50 Liter ihres Nationalgetränks Palinka steuerfrei für den Hausgebrauch brennen dürfen. Das entspricht einem alten Brauchtum. Palinka wird aus Aprikosen oder Pflaumen hergestellt.

Die EU-Kommission hatte die Prozedur gegen Budapest in Gang gebracht. Die Klage vor dem EuGH war die letzte Stufe in dem Verfahren wegen Verletzung des EU-Vertrags. Ungarn muss nun seine Steuerregeln entsprechend anpassen.

Ungarns Agrarminister sagte, seine Regierung werde rechtliche Möglichkeiten finden, damit das Palinka-Brennen «frei» bleibe. Schließlich sei dieser Schnaps ein «Hungarikum», also ein in Ungarn wurzelndes Produkt, ein «weltweit einzigartiger Schatz», sagte Fazekas.

Der Palinka sei Teil der «ungarischen Lebensform», die unbedingt schützenswert sei, unter anderem durch Förderung der Produktion. Nicht zu ersten Mal wolle die EU «uns hineinreden, welche Bäume bei uns wachsen und auf welches Nationalgetränk wir stolz sein dürfen», ereiferte sich  der Minister. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Wärmender Schnaps und Kaltduscher - Kältemythen auf dem Prüfstand

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger