Diese Grundsatzentscheidung sei wegweisend und mache das Großherzogtum zu einem Vorreiter in Europa, auch wenn in den vergangenen fünf Jahren nur 271 luxemburgische Rinder zur Schlachtung in Drittländer verbracht worden seien, teilte das Ministerium am Dienstag (22.2.) mit.
„Eine hochwertige und nachhaltige Landwirtschaft, die wir anstreben, muss auch nach den höchsten Tierschutzstandards streben", erklärte Luxemburgs
Landwirtschaftsminister Claude Haagen. Das neue Verbot sei einerseits die konsequente Fortsetzung einer Politik, bei welcher der Tierschutz ganz oben auf der Agenda stehe, andererseits entspreche dieser Schritt den Erwartungen des Agrarsektors und der Bürger, die sich um würdige Lebensbedingungen für alle Tiere bemühten. Er hoffe, so Haagen, dass sich weitere EU-Staaten solch einem Verbot anschließen würden und dies auch Einfluss auf die EU-Rechtsvorschriften über den Transport lebender Tiere haben werde, die gegenwärtig in Brüssel überarbeitet würden.
Bisher haben nur die Niederlande im Mai 2020 die Ausfuhr von lebenden Tieren in Drittstaaten ausgesetzt. Der Minister wies darauf hin, dass jüngst auch die Luxemburger
Landjugend gefordert habe, die Schlachtung von heimischen Tieren in nicht nach EU-Standards zugelassenen Schlachthöfen zu verbieten.
Im Rat der europäischen Landwirtschaftsminister fordert Luxemburg nach eigener Darstellung seit langem ehrgeizigere Tierschutzvorschriften und eine Begrenzung der Höchstdauer von Tiertransporten in Europa. Haagen will sich zukünftig im Rat weiter für ein harmonisiertes EU-Exportverbot für Tiere einsetzen, die in Schlachthöfe von Drittländern geliefert werden sollen.