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29.06.2012 | 07:30 | EU-Agrarreform 

Naturschützer fordern Rukwied zum Umdenken auf

Fürstenfeldbruck - Naturschützer haben den neuen Bauernpräsidenten Joachim Rukwied aufgefordert, den Widerstand gegen die Naturschutzpläne der EU-Agrarreform aufzugeben.

Agrarumweltmaßnahmen
(c) proplanta
Der neu gewählte Präsident des Deutschen Bauernverbandes dürfe sich Tierschutz und Naturschutzforderungen nicht verschließen, verlangte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger. Der Präsident des Naturschutzbundes NABU, Olaf Tschimpke, sagte: «Durch den Bauernverband muss jetzt ein Ruck gehen, hin zu mehr Offenheit für Naturschutz und Nachhaltigkeit. Wir müssen bei der europäischen Agrarreform umsteuern - jetzt.»

Bei dem Streit geht es um die Naturschutzpläne von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos im Rahmen der EU-Agrarreform. Demnach sollen die Bauern volle Direktzahlungen nur bekommen, wenn sie auf sieben Prozent ihrer Flächen aus Ökogründen nichts anbauen. Die Bauern lehnen das bisher vehement ab. Rukwied sagte, es würden alle Flächen gebraucht. Die Naturschutzpläne von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos seien kontraproduktiv.

Verbraucher, Bürger und Steuerzahler wollten eine Agrarförderpolitik, die den Bauernfamilien ein ehrliches Einkommen ermögliche, aber auch der Natur eine Überlebenschance biete, betonte NABU-Präsident Tschimpke. «Hier ist die EU-Agrarreform für die Jahre 2014 bis 2020 die letzte Chance, das Ruder rumzureißen. Dem Schutz von Arten- und Lebensräumen darf sich der Bauernverband nicht weiter verweigern.»

Weiger bekräftige, nur durch nachvollziehbare Leistungen für Umwelt und Kulturlandschaft könnten die EU-Agrarmilliarden für die Landwirtschaft gesichert werden. «Eine Ausrichtung nur auf einzelbetriebliches Wachstum und auf Exportorientierung dient weder bäuerlichen Interessen noch gesellschaftlichen Zielen.» (dpa)
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