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22.01.2012 | 08:12 | Antibiotika-Einsatz 

NRW will auch Schweine und Puten auf Antibiotika untersuchen

Berlin - Nach seiner viel beachteten Studie über Antibiotika in der Geflügelmast will Nordrhein-Westfalen nun auch Schweine- und Putenbestände unter die Lupe nehmen.

Antibiotika in der Putenhaltung
(c) proplanta
Die breit angelegte Masthähnchenuntersuchung hatte ergeben, dass 96 Prozent mit Antibiotika behandelt wurden. Nun sei für das Frühjahr eine ähnliche Untersuchung für Puten geplant, anschließend eine für Schweine, sagte NRW-Agrarminister Johannes Remmel (Grüne) am Freitag auf der Grünen Woche in Berlin.

In Nordrhein-Westfalen gebe es mehr als 200 Putenmastbetriebe, davon die Hälfte mit mehr als 1.000 Tieren. Hinzu kommen 10.000 Schweinemäster. Sein Ziel sei es, den Antibiotika-Einsatz in den nächsten drei Jahren um die Hälfte zu mindern.

«Wenn es nur noch mit Antibiotika geht, dann ist für mich klar: Diese Art von Massentierhaltung wird aus rechtlicher und ethischer Sicht keinen Bestand haben können», sagte Remmel. Er kritisierte, dass Veterinäre die Medikamente verordneten und zugleich verkaufen. «Es ist schon mit Fragezeichen zu versehen, wenn Tierärzte mit Medikamenten mehr verdienen als mit ihrer eigentlichen Tätigkeit.»

Eine Länder-Arbeitsgruppe hatte am Donnerstag beschlossen, dieses Vorrecht der Tierärzte zu überprüfen - ergebnisoffen, wie Remmel hervorhob. (dpa)
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