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18.06.2023 | 16:23 | Agraraußenhandel 
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Özdemir verteidigt Mercosur-Abkommen

Berlin - Der internationale Agrarhandel ist für die globale Ernährungssicherung unverzichtbar. Das hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am Dienstag (13.6.) bei der Eröffnung des 10. Außenwirtschaftstages der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Berlin betont.

Özdemir verteidigt Mercosur
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10. Außenwirtschaftstag beleuchtet Handel im Spannungsfeld globaler Krisen - Ernährungssicherung ohne Handel nicht möglich. (c) proplanta

Neben einem Plädoyer für offene und transparente Märkte bekräftigte Özdemir das starke Interesse an einem baldigen Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens. Der Grünen-Politiker sieht in Handelsabkommen eine Chance, Nachhaltigkeit als Standard auch international zu etablieren.

„Deshalb ist es richtig, dass die neuen und künftigen EU-Handelsabkommen neben den allgemeinen Nachhaltigkeitskapiteln auch ein Unterkapitel zu nachhaltigen Ernährungssystemen enthalten werden“, so der Agrarminister. Özdemir begrüßte zudem das klare Bekenntnis von Brasiliens Präsident Lula da Silva zum Klima und Waldschutz. Die vergangene Woche vorgestellten Pläne zum Schutz des Regenwaldes und Lulas Anspruch, die globale Führungsrolle bei der Eindämmung des Klimawandels und der Kontrolle der Entwaldung wiederaufnehmen, sind für Özdemir „eine sehr gute Grundlage für die Wiederbelebung der strategischen Partnerschaft“ beider Länder.

Der Landwirtschaftsminister war sich mit der Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, Dr. Anna Lührmann, einig, Importabhängigkeiten zu verringern und die Handelbeziehungen breiter aufzustellen, um krisenfester zu werden. Das Problem sei nicht der Handel, sondern die steigende Nachfrage, wodurch eine Transformation hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen dringend nötig sei, ergänzte der Leiter des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, Prof. Matin Qaim in seiner wissenschaftlichen Keynote.

BVE: Handelshemmnisse abbauen

Derweil brach der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Dr. Christian von Boetticher, eine Lanze für den europäischen Binnenmarkt. Die EU sei für ihn global gesehen „regional“. Daher plädierte von Boetticher für mehr „europäischen Spirit“, auch wenn der internationale Handel unerlässlich bleibe. Zudem appellierte der BVE-Vorsitzende an die Politik, Handelshemmnisse abzubauen und die Ernährungsindustrie weiter zu unterstützen, damit sie nicht hinter andere Wirtschaftszweige zurückfalle. Handelsabkommen dürften keine neuen Hindernisse einführen, sondern müssten praxistauglich sein und den Anforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen gerecht werden, so von Boetticher.

AgE
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Agricola pro agricolas schrieb am 18.06.2023 18:56 Uhrzustimmen(51) widersprechen(3)
Jüngst erst waren 10 der wichtigsten afrikanischen Staatsoberhäupter in Sankt Petersburg mit Putin beim Round Table vereint.

Man bettelte um eben das Getreide, das hier in Europa zwischenzeitlich "versackte", zu Spottpreisen die hiesigen Lager füllte.

Özdemirs Debatte ist an Scheinheiligkeit wahrlich kaum mehr zu überbieten. Er dokumentiert damit ein weiteres Mal, dass ihm sein Bauernklientel sch...egal ist. Eine perfide Wortwahl für eine verachtungswürdige Agrarpolitik, die grandiose Stilbrüche zu etablieren weiss.

So wie das ganze recht aberwitzige Begründungen für eben vorstehendes Ansinnen hervorbringt, liegt es nun an uns Bauern selbst, die Zukunft unserer Höfe energisch selbst zu gestalten.

Unsere Nahrungsmittel braucht man offensichtlich nicht mehr, wenn dann allenfalls zu Spottpreisen, die unsere Microökonomien mittel- bis langfristig massiv beschädigen, ihnen über kurz oder lang endgültig den Todesstoss versetzten. - Energie wird allerdings händeringend gebraucht. Produzieren wir also das, was uns einen kontinuierlichen Absatzmarkt auch bietet .
Das Ganze ohne diesen monströsen Prämienmoloch, der auch nur eine scheinheilige Alibifunktion für diejenigen Protagonisten darstellt, die sich den Löwenanteil fortwährend abzupressen wissen.

Cem Özdemir weiss nur sehr dürftig seinen ganz offensichtlichen Bauernhass zu verbergen..., ein lausiger Blender fürwahr!?
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