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28.01.2008 | 08:23 | Grüne Woche 2008 

Qualitätssicherung in der Lebensmittelkette unverzichtbar

Berlin - Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind in einer modernen Land- und Ernäh­rungswirtschaft unverzichtbar.

Qualitätssicherung
(c) IGW
Dies bekräftigte das internationale Fachforum des Deutschen Bauernverbandes (DBV), das am 24. Januar 2008 im Rahmen der Internatio­nalen Grünen Woche stattfand. Vertreter aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie sprachen sich klar für die betriebliche Eigenkontrolle und eine stufenübergreifende Zusammenarbeit in Qualitäts­systemen innerhalb der Lebensmittelkette aus.
 
DBV-Vizepräsident Franz-Josef Möllers forderte während der Veranstaltung die gegenseitige Anerkennung und Vernetzung bestehender Systeme, um langfristig Doppelkontrollen für die Unternehmen zu vermeiden. Bereits heute würden die meisten landwirtschaftlichen Betriebe an freiwilligen Qualitätssystemen teilnehmen. Die deutsche Landwirtschaft sei sich also ihrer großen Verantwortung bewusst. Die Zusammenarbeit mit den anderen Stufen der Lebensmittelkette müsse aber weiter vertieft werden. Als zukünftige Herausforderung sieht Vizepräsident Möllers die Einbindung der Gastronomie sowie des Fleischhandels in bestehende Qualitätssicherungsprogramme an.
 
Aktuelle Fragen zur Standardsetzung im internationalen Handel zeigte Dr. Kristian Möller, Food Plus GmbH Köln, auf. Seiner Meinung nach können internationale Standards wie z. B. GLOBALGAP auf bereits bestehenden Standards in einzelnen Ländern aufbauen und so eine globale Handlungsplattform liefern. Wie man mit Qualitätssicherung Erfolg haben und gleichzeitig Kosten sparen kann, verdeutlichte Bezirkspräsident Walter Heidl vom Baye­rischen Bauernverband. Der Rückfluss der Befunddaten aus den Schlachtunternehmen könne eine Basis für betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf das Betriebsmanagement und züchterische Fragen bieten.

Frank van Oorschot vom niederländischen Bauernverband ZLTO eröffnete einen Blick über die Grenzen des weltweit zweitgrößten Exporteurs von Agrargütern. Verbesserungsbedarf sieht van Oorschot in der gegenseitigen Anerkennung von Systemen sowie in der Einbindung der behördlichen Überwachung in die freiwilligen Qualitätsmaßnahmen.

Für Dr. Hermann-Josef Nienhoff, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH, bietet die Teilnahme an Qualitätssicherungssystemen gleichzeitig eine Chance für das Unternehmen, Kosten zu reduzieren, indem kritische Punkte kontrolliert, Fehler vermieden und gemanagt werden können. Wichtig sei es, dass der Verbraucher am Ende bewusst nach der qualitätsgesicherten Ware greift und dieses Vertrauen nicht nur mit Kommunikation, sondern auch mit einer entsprechenden Leistung gerechtfertigt wird. Britta Gallus vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) zeigte die Entwicklung und den aktuellen Stand des International Food Standard (IFS) in einem international harmonisierten Standard für die Zulieferindustrie des Lebensmitteleinzelhandels auf. (PD)
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