Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.05.2012 | 19:17 | Regenwaldschutz 

Regenwald-Völker haben mehr Rechte, sie werden jedoch nicht durchgesetzt

Washington - Naturvölker und Landgemeinschaften in Nationen mit tropischen Regenwäldern haben zuletzt bedeutende Rechte erhalten, aber ihr Leben hat sich dadurch laut einer aktuellen Studie kaum verändert.

Regenwald
(c) proplanta
Das sei das Hauptresultat einer Untersuchung 20 Jahre nach dem Umweltgipfel in der brasilianischen Stadt Rio, wie die Organisation RRI (Rights and Resources Initiative) am Dienstag (Ortszeit) in Washington mitteilte.

Oft würden schützende Regelungen für Landbesitz nicht in die Praxis umgesetzt.

«Waldbewohner in Tropennationen haben in den letzten 20 Jahren auf stille Weise beispiellose Gewohnheitsrechte auf Land und Ressourcen hinzugewonnen», heißt es in dem Papier.

Aber mehr als ein Drittel entsprechender staatlicher Regelungen in Afrika, Asien und Lateinamerika «limitierten erheblich die Möglichkeit der Gemeinschaften, diese Rechte auszuüben».

Die Regierungen hielten sich zu sehr zurück und ermöglichten deswegen Landnahmen und Rodungen durch reiche Landbesitzer und Investoren.

Wälder sind entscheidend für die Bindung des Treibhausgases Kohlendioxid. Die klimaschädlichen CO2-Emissionen werden für die globale Erwärmung verantwortlich gemacht.

Die Zerstörung der Wälder untergräbt daher die Bemühungen der Vereinigten Nationen, den Klimawandel aufzuhalten, wie sie bei der Rio-Umweltkonferenz 1992 begonnen wurden. In drei Wochen kommt es in der brasilianischen Stadt zur Neuauflage «Rio+20», bei dem auch der Schutz der Regenwälder ein Thema ist.

Die Untersuchung umfasst nach RRI-Angaben 27 Nationen und rund 75 Prozent der Wälder in Entwicklungsländern mit insgesamt etwa 2,2 Milliarden Einwohnern. Laut Umweltorganisationen ist die Zukunft von Regenwäldern weiter ungewiss und die Gefahren nicht gebannt. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Tropischer Urwald von Fläche größer als NRW zerstört

 Frankreich und Brasilien mit Milliardeninvestition für Amazonas

 Kritik an Gesetz zum Regenwaldschutz: EU-Staaten fordern mehr Zeit

 Illegale Goldschürfer zerstören große Regenwaldflächen

  Kommentierte Artikel

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker