Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
28.05.2020 | 05:13 | Wasser, Boden, Klima und Artenvielfalt 

Sonder-Agrarministerkonferenz zu Kriterien für künftige EU-Agrarpolitik

Mainz / Berlin - Vor einer Sonderkonferenz der Agrar- und Umweltminister mit der EU-Kommission zeichnet sich eine lebhafte Diskussion über die künftige Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU ab.

EU-Agrarpolitik
Mehr Ökolandbau fordert die Mainzer Umweltministerin Höfken. Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner wendet sich gegen einseitige Belastungen. (c) proplanta
Während die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Mittwoch mehr Gewicht für ökologische Kriterien forderte, mahnte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) vor «pauschalen Verurteilungen der Landwirtschaft».

Wenn landwirtschaftliche Betriebe Wasser, Boden, Klima und die Artenvielfalt schützten und sich für das Wohl von Tieren einsetzten, sollten sie für diese gesellschaftlichen Leistungen entlohnt werden, erklärte Höfken in Mainz. Mit Blick auf den «Green Deal» der EU-Kommission und den darin vorgesehenen Anteil des Ökolandbaus von 25 Prozent bis 2030 sagte Höfken: «Noch besser wären 30 Prozent.»

Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Rheinland-Pfalz stieg nach vorläufigen Daten des Umweltministeriums im vergangenen Jahr von 10,5 auf 11,2 Prozent.

Erklärtes Ökolandbau-Ziel in Deutschland ist bislang ein Anteil von 20 Prozent. Die Bundesregierung hat dafür das Jahr 2030 genannt, Rheinland-Pfalz will das Ziel «mittelfristig» erreichen. Bundesweit liegt der Anteil nach jüngsten Daten bei 9,1 Prozent.

Klöckner mahnte vor den Beratungen mit den EU-Kommissaren Janusz Wojciechowski (Agrar) und Virginijus Sinkevicius (Umwelt), die Landwirtschaft habe als primäres Ziel die Ernährungssicherung. Dies habe Vorrang, wie die Corona-Pandemie deutlich gezeigt habe. «Ich habe daher die klare Erwartung, dass mit den vorgestellten Strategien auf EU-Ebene keine einseitigen Belastungen der Land- und Ernährungswirtschaft einhergehen.»
dpa/lrs
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zentrale Stelle im Kampf gegen Asiatische Hornisse eingerichtet

 Anteil der Ökobetriebe in Schleswig-Holstein bei sieben Prozent

 Anteil von Ökolandbau in Thüringen unter Bundesdurchschnitt

 Mähfrei durch den Mai - Weniger tun für mehr Vielfalt

 EU-Bodenrichtlinie: Position des Europaparlaments steht

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau