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08.05.2019 | 13:31 | Wolfpolitik 

Umweltminister fordern Klarheit zum Umgang mit Wölfen

Berlin/Hamburg - Die Umweltminister von Schleswig-Holstein und Niedersachsen fordern vom Kanzleramt eine eindeutige Linie zum Umgang mit Wölfen.

Umgang mit Wölfen
Der Wolf ist in Deutschland zurück. Doch wie mit dem Wolf umgehen? Kurz vor ihrer Konferenz in Hamburg stellen einige Umweltminister nun Forderungen an das Kanzleramt. (c) proplanta
«Es müssen endlich klare Rahmenbedingungen für den Artenschutz des Wolfs einerseits und den Schutz von Nutztieren vor seinen Übergriffen andererseits geschaffen werden», sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch). Sein niedersächsischer Ressortkollege Olaf Lies (SPD) sagte: «Es ist in Berlin lange genug darüber gestritten worden, wie mit dem Wolf umzugehen ist. Wir brauchen in den Ländern jetzt klare Antworten.»

Der Bund müsse sagen, ab welcher Anzahl Wölfe nicht mehr im Bestand gefährdet seien, sagte Lies. Auf diese Frage sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze am Mittwoch im Bundestag, einen genauen Zahlenwert dafür könne man «jetzt noch nicht» angeben. Von einem guten Erhaltungszustand sei man aber noch «weit entfernt», das werde EU-weit nach festen Regeln festgestellt.

Am Donnerstag und Freitag treffen sich die Umweltminister der Bundesländer in Hamburg. Bauernverbände und Schäfer wollen dann vor dem Tagungsort demonstrieren und auf Probleme mit dem Wolf aufmerksam machen. Schulze und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) können sich seit Monaten nicht auf Regeln einigen, wann genau Wölfe abgeschossen werden dürfen. Das Kanzleramt soll vermitteln. Das Thema sei «Chefinnen-Sache», sagte Schulze und zeigte sich zuversichtlich, dass gemeinsam mit der Kanzlerin eine Lösung gefunden werde.

Der Wolf ist in der EU geschützt und darf nicht gejagt werden. Nur Wölfe, die mehrfach Zäune überwinden und großen Schaden anrichten, indem sie zum Beispiel Schafe töten, dürfen schon jetzt abgeschossen werden. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist derzeit laut «Osnabrücker Zeitung» je ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Umstritten ist unter anderem, inwiefern die Tiere auch vorbeugend getötet werden dürfen.

Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) forderte, die Minister müssten auf der Konferenz ein konsequentes Wolfsmanagement auf den Weg bringen. Zu dem Bündnis gehören nach eigenen Angaben unter anderem der Deutsche Jagdverband und der Deutsche Bauernverband. «Die bisherige Wolfspolitik bestand im Wesentlichen darin, Probleme mit dem Wolf zu verharmlosen, die Bestände des Wolfes kleinzureden und die Weidetierhalter mit vermeintlich sicheren Herdenschutz-Maßnahmen und Ausgleichszahlungen hinzuhalten», sagte der AFN-Vorsitzende Max Freiherr von Elverfeldt. «Diese Politik ist gescheitert und von der Realität überholt.» Das AFN fordert wolfsfreie Zonen in Deutschland. Demnach sollen in sogenannten Ausschlussarealen territoriale Wolfsrudel nicht geduldet werden.
dpa
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