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18.02.2017 | 12:59 | Vorbildfunktion 
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Umweltministerium verbietet Fleisch und Fisch für seine Gäste

Berlin - Nicht Fisch, nicht Fleisch: Gäste des Bundesumweltministeriums werden nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung (Samstag) auf Anweisung von Ministerin Barbara Hendricks (SPD) seit Anfang Februar nur noch vegetarisch verköstigt.

Vegetarische Ernährung
(c) proplanta
Die Abteilungsleiter hätten per E-Mail eine entsprechende Aufforderung erhalten, dass «Dienstleister/Caterer, die Veranstaltungen des BMUB beliefern, (...) verwenden weder Fisch oder Fischprodukte noch Fleisch oder aus Fleisch hergestellte Produkte», zitierte die Zeitung. Zudem sollten nur Produkte aus ökologischem Landbau, «saisonale und regionale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen» und bevorzugt «Produkte aus fairem Handel» verwendet werden. Als Grund für die Anweisung wird die «Vorbildfunktion» der Behörde beim Kampf gegen die «Auswirkungen des Konsums von Fleisch» genannt.

Ministeriumssprecher Michael Schroeren betonte am Samstag, es handele sich nicht um ein generelles «Fleisch- und Fischverbot» von Hendricks für Gäste. «Aber als Gastgeberin bei Veranstaltungen ihres Hauses entscheidet sie selbstverständlich, was auf den Tisch kommt - so wie jeder Gastgeber das tut.» Die Ministerin wolle beim Essen niemanden bevormunden - und achte darauf, dass es bei Tagungen oder Pressekonferenzen im Haus allen schmeckt: «Das wird ganz sicher auch gelingen, wenn wir dabei auf Fleisch verzichten.»

Das fleischlose Catering sei für das Ministerium übrigens kein Dogma. «Wenn wir demnächst in der Wahner Heide bei Köln den großen Erfolg des Naturschutzprojekts 'Nationales Naturerbe' feiern, wird es dort ganz zünftig zugehen - Wildfleisch inbegriffen», sagte Schroeren.  
dpa
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Kommentare 
Wildtier schrieb am 20.02.2017 19:35 Uhrzustimmen(57) widersprechen(50)
Es ist schon eigenartig, dass man auch mit keinem Moment an die Tiere und an all die Massentierhaltung denkt. Wildtierfleisch sollte so oder so tabu sein, da die Jagd ein extrem tierfeindliche sogenannte Tradition ist, welche abgeschafft gehört!
agricola pro agricolas schrieb am 19.02.2017 11:24 Uhrzustimmen(39) widersprechen(48)
NEIN, hier sollten die Kritiker unisono zunächst tiefergründig besonnen wertmaßen wollen: Wenn‘s zunächst auch widersprüchlich anmuten mag, sehe ich in dieser konsequenten Positionierung innerhalb des BMUB sogar bis zu einem gewissen Grad eine Wiedergutmachung gegenüber dem kleinen Bäuerlein, wenngleich es bis zum Umfeld von Frau Dr. Hendricks noch immer nicht durchgedrungen zu sein scheint, dass selbst nicht wenige konventionelle Bauern die Kombination einer weitgehend nachhaltigen Ökologie mit einer eigenbetrieblich durchdachten Ökonomie durchaus erfolgreich zu leben wissen. Dieselben passen allerdings wohl nicht in das konservative Schubladendenken eines generellen „Entweder/Oder", da sie dem „hippen" Zeitgeist schon um einiges voraus sind. Frau Dr. Hendricks schreitet mit dem ihr anvertrauten Ressort leider erst in ihrer Endphase in Leuchtturmfunktion publicityträchtig voran: Sämtliche Gäste von jedweden Events ihres Hauses, wo nicht wenige die heimische Küche taggleich auf Sparflamme herunterfahren in Antracht der zu erwartenden Reichhaltigkeit solcher Buffets, werden sodann gewahr, was es heißt, wenn der eigene „Gourmetgaumen“ nach eigenem Gutdünken einschränkend auf „Schmalspur-Küchenmeister“ trifft. Wobei ich keinesfalls die Kreativität und reiche Ideenvielfalt der veganen Köstlichkeiten herabwürdigen möchte, selbige, optisch zudem perfekt präsentiert, können extrem lecker schmecken, äußerst reichhaltige Variationen für tatsächlich jedermanns Geschmacksknospen. Das sage ich, der keinesfalls Verächter eines guten, hochqualitativen Stück Fleisches, in Maßen genossen, ist und der ich auch vor allen Dingen ein überzeugter Fisch-Konsument bin. Für die ausnahmslos MUST-HAVE-FLEISCH/FISCH-FRAKTION wohl aber trotzdem, keine Frage, gewöhnungsbedürftig. Auch der eine oder andere geladene Pressevertreter trifft hier unerwartet sicherlich auf kulinarische Überraschungen. ;) Man sollte allem und jedem gegenüber stets aufgeschlossen offen sein, meine liebe Damen und Herren, solange es nicht in eine Essens-Diktatur ausartet. Also los geht‘s! - LEARNING BY DOING! // Unsere berufsständischen Oberschreihälse gehen, sollten sie diesen medialen Zerriss nicht wieder verschlafen, sicherlich sinnbefreit auf die Barrikaden, weil diese „Veggie-Lifestyle-Neuauflage“, jetzt aus Reihen der SPD initiiert, nun endgültig das eigene „Delikatessen-Gaudy“ auf Staatskosten erheblich schmälern könnte. Dem lüsternen „großen Fressen" wird vielleicht gewissermaßen ein Riegel(chen) vorgeschoben!(?) ;) - Ich kann es als steuerzahlender Bürger/Bauer im übrigen zudem nur begrüßen, dass unsere Madeira-Steuerschmarotzer-Oberliga nicht auch noch auf Staatskosten gemästet wird. Dem Vernehmen nach hat Frau Dr. Hendricks das Budget für Speisen pro Person auf ca. 33,00 €, bei Getränken auf etwa 6,00 € pro Gast festgesetzt. // Insofern gebührt an dieser Stelle unserer hochverehrten Frau Dr. Hendricks durchaus ein gewisses Lob, wenngleich selbige Agitation sehr spät nach außen dringt. - Ihre Sanduhr läuft doch bereits (unwiederbringlich!?) seit Ablauf 2013...!
cource schrieb am 18.02.2017 18:33 Uhrzustimmen(49) widersprechen(47)
ja, hauptsache mapfen bis die wampe platzt---ohne die fressserei geht garnichts im staate dänemark, deshalb leiden alle unter verfettung
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