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15.07.2008 | 22:08 | Wettbewerb 

Agrar-Bewässerungssystem gewinnt Microsofts Imagine Cup

Paris - Eine vierköpfige australische Studentengruppe hat die Königsdisziplin der diesjährigen Entscheidung über den von Microsoft ausgeschriebenen Imagine Cup für sich entschieden.

Wassertropfen
(c) proplanta
Mit ihrem "SOAK" getauften Soft- und Hardware-System zur gesteuerten Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen überzeugten sie die Jury im Bereich Software-Design. Der jährlich ausgetragene studentische Wettbewerb mit innovativen Technologieprojekten zugunsten des Umweltschutzes bot dieses Jahr die Rekordzahl von weltweit über 200.000 Teilnehmern auf. Alleine am Finale in Paris fanden sich 124 Teams aus 61 Ländern ein. Neben dem Software-Design wurden die Sieger in acht weiteren sowohl technischen als auch künstlerischen Disziplinen gekürt.

Ausgetrocknete Anbauflächen werden anhand des Projekts SOAK bewässert und nutzbar gemacht. Dabei sollen die exakt gesteuerten Systeme zur Senkung des Wasserverbrauchs beitragen. Eine auf Microsoft-Technologien basierende Plattform steuert die optimale Wassermenge, die den Feldern in Dürreperioden zugeführt wird. Dazu messen Sensoren den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens. Über die Plattform werden die Bodeninformationen mit einer Reihe weiterer Daten verknüpft, wozu mitunter Wetterprognosen oder der Wasserbedarf verschiedener Pflanzen im Wachstumszyklus zählen. Neben einer automatischen Kontrolle des Bewässerungssystems verfügt SOAK über ein SMS-Warnsystem, sollte ein manuelles Eingreifen erforderlich sein. Auch das im Software-Design drittplatzierte Projekt einer ungarischen Studentengruppe widmet sich der Wasserknappheit und weist in seiner Grundstruktur Gemeinsamkeiten mit SOAK auf.

Die Australier erfahren neben dem mit Preisen im Wert von knapp 150.000 Euro dotierten ersten Platz nun auch Unterstützung in der geschäftsfähigen Umsetzung ihres Projekts. Eine kommerzielle Verwirklichung ihrer Ideen wird außerdem fünf weiteren Teams ermöglicht, worunter sich die deutschen Teilnehmer unter dem Projektnamen "PoinT - Power in Time" als eine der Gewinnergruppen des Innovation-Accelerator-Programms befinden. Der deutsche Beitrag, eingereicht von vier Studenten der Hochschule Esslingen, widmet sich dem Thema Energiesparen. Die entwickelte Software stellt fest, welche Stromverbraucher benötigt werden und welche nicht. Um den Stromverbrauch zu reduzieren, stellt das System die Geräte jedoch nicht nur auf Stand-by, sondern unterbindet die Stromzufuhr zur Gänze. Zeitgesteuert werden benötigte Geräte wieder mit Strom beliefert und eingeschaltet.

"Der Imagine Cup bildet ein Forum für Studenten aus aller Welt, um neue Wege zu ergründen, die mit Software vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen und einige der schwierigsten Aufgaben der Welt in Angriff zu nehmen", meint Sivaramakichenane Somasegar, Senior Vice President der Developer Division bei Microsoft. Das hohe Potenzial studentischer Entwicklungen käme hier zum Ausdruck und sei dazu in der Lage, starken Einfluss auf reale Probleme zu üben. (pte)
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