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19.06.2013 | 10:34 | Signalnetz 

Präzisionsackerbau ermöglicht zentimetergenaue Feldarbeit

Wiesbaden - Landwirtschaftsstaatssekretär Mark Weinmeister hat heute in Homberg Efze das Startsignal für ein hessenweites Signalnetz für den Präzisionsackerbau gegeben.

Präzisionsackerbau
(c) proplanta
Dieses Signalnetz unterstützt die Landwirte bei der präzisen Bewirtschaftung ihrer Felder und hilft ihnen Überlappungen zu vermeiden. Die sogenannte Real Time Kinematic (RTK) präzisiert die Navigations-Signale auf einen Zentimeter und ermöglicht so genaustes Arbeiten auf dem Feld.

„Dieses deutschlandweit einzigartige Projekt ermöglicht es den Landwirten bei der Bearbeitung der Felder exakter auf die Bedürfnisse des Ackerbodens einzugehen und kann so gleichzeitig den Einsatz von Düngemitteln vermindern,“ zeigte sich der Staatssekretär erfreut.

Die Landwirte geben in den Bordcomputer die Daten der angehängten Maschine, beispielsweise drei Meter Arbeitsbreite, ein und markieren einen Start- und Endpunkt auf dem Acker. Die Software stellt nun die genauen Koordinaten fest und aktiviert das automatische Lenksystem. Auch können die Kennwerte des Ackers während der Bearbeitung erfasst werden und so die Bodenbewirtschaftung angepasst werden.

Dies ermöglicht, dass die unterschiedlichen Böden innerhalb eines Feldes erfasst und berücksichtigt werden, so kann beispielsweise die Düngung teilflächenspezifisch angepasst werden. Diese Technik wird Precision Farming, oder auch „Präzisionsackerbau“ genannt. „Dieser Präzisionsackerbau unterstützt den Landwirt bei der gezielten Verteilung von Saatgut und Dünger. Dies ermöglicht gleichzeitig Einsparungen und der geringere Einsatz von Düngemitteln führt zudem noch zu einer ökologischen Entlastung,“ so Mark Weinmeister.

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Maschinenringe und Landtechnischen Fördergemeinschaften in Hessen haben sich zum Ziel gesetzt, ein landesweites Netz mit 15 Basisstationen aufzubauen, von denen aus das RTK-Signal gesendet wird und so die Navigationsgeräte der Bordcomputer präzisiert werden. Jede Basisstation hat eine Reichweite von 30 Kilometern und alle Landwirte in Hessen werden dieses Maschinenring-Signal empfangen können.

Geliefert werden die Basisstation und das Signal von der Firma Reichardt aus Hungen, welche weltweit tätig ist und bereits  2009 und 2011 für diese innovative Technik mit der DLG Silbermedaille ausgezeichnet wurde. Aktuell arbeiten rund acht Prozent der Betriebe mit Precision Farming. „Wir haben es hier mit einem echt hessischen Projekt in der Landwirtschaft zu tun: Die Technik stammt aus Hessen, die Umsetzung erfolgt durch die Maschinenringe Hessen und die Anwendung erfolgt durch unsere hessischen Landwirte,“ äußerte der Staatssekretär abschließend. (PD)
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