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Damit ist der Preis nicht mehr weit von der Spitze im Sommer 2012 entfernt. Als Grund hierfür werden Lieferengpässe durch seit Wochen verzögerte Schiffsankünfte aus Südamerika und damit kaum freie Partien für den prompten Bedarf genannt. Die ursprünglich für Ende Mai erwartete Entspannung verschiebt sich laut Handel auf frühestens Mitte/Ende Juni.
Im Grunde steht diese Preisentwicklung konträr zur aktuellen Erzeugungs- und Versorgungsbilanz. Weltweit wurden laut Mai-Schätzung des USDA 2012/13 269 Mio. t Sojabohnen geerntet, der Verbrauch wird auf 259 Mio. t veranschlagt, die Bestände sollen um 8 - 10 Mio. t wachsen. Auch für 2013/14 wird ein Erzeugungsüberhang von 15 Mio. t prognostiziert. Insofern wird auf baldige Anlandungen gehofft, um den akuten Versorgungsengpass aufzulösen.
Die Entwicklung der Sojakurse in Chicago verlief in den vergangenen Wochen zwischen 1.200 und 1.240 US-Cent/bushel seitwärts. Das zeigt, dass der Welt-Sojamarkt im Grunde in ruhigen Bahnen läuft, auch wenn zuletzt leichte Kursgewinne zu verzeichnen waren. Sollten sich die Lieferengpässe in Europa auflösen, so könnten die Erzeugerpreise wieder auf das Niveau von März und April zurückfallen. Terminware ab August deutet dies auch an und ist je nach Spezifikation 40 - 80 €/t günstiger einzukaufen als prompte Ware.
Eine Sonderstellung nimmt GVO-freies Soja ein. Hier sind die verfügbaren Mengen weiter knapp, nachdem auch in Brasilien der Anteil GVO-freier Anbauflächen von Jahr zu Jahr schwindet. Für GVO-freies HP-Soja müssen heute bereits 100 -140 €/t Aufgeld bezahlt werden.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd