Wie die Organisation, die seit 66 Jahren Informationen „vom Acker bis zum Teller“ liefert, dazu mitteilte, gibt es für die Auflösung einen guten Grund, denn die Kompetenzen in Sachen Ernährungs- und Agrarkommunikation werden gebündelt. Es gebe in Deutschland zahlreiche „Kompetenz- und Kommunikationsinseln“, die - staatlich gefördert - über Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung kommunizierten. Was fehle, sei „das Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Verbraucher sowie für Fach-, Lehr- und Beratungskräfte“.
Dies solle nun unter dem Dach der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geschaffen werden, und zwar in zwei eigenständigen Einheiten: dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) und einer Kompetenzeinheit für landwirtschaftliche Fachinformationen, die miteinander vernetzt sein würden. Kern des neuen Bundeszentrums für Ernährung sowie der Agrarkommunikation würden jeweils Teile des aid sein.
Der Deutsche
Bauernverband (
DBV) mahnte indes eine bessere Ressourcenausstattung an, damit der vom Bundeslandwirtschaftsministerium selbst gesteckte Anspruch eines nationalen Informationszentrums für Landwirtschaft auch eingelöst werden könne.
Die beiden Informationszentren für Ernährung und Landwirtschaft müssten wissensbasiert und damit politikfern arbeiten können, betonte der Bauernverband. Auch seien eine gute Vernetzung und Abstimmung mit den vorhandenen Informationseinrichtungen der Agrarbranche wichtig. Alle laufenden und bewährten Projekte des aid wie Medien oder Aufstellungsauftritte würden laut BLE wie geplant fortgeführt.
Mehr in Richtung VerbraucherAuch die zukünftige Leiterin des BZfE, Dr. Margareta Büning-Fesel, die bislang als Geschäftsführender Vorstand des aid fungierte, versicherte, dass die Arbeit in unveränderter Qualität nahtlos fortgeführt und auch das Medienangebot weiterhin in der gewohnten Qualität sichergestellt würde. Schritt für Schritt würden neue und auch bewährte Materialien unter dem neuen Namen veröffentlicht.
Das gesamte Angebot werde in der geballten Kraft eines Bundeszentrums für Ernährung noch besser, so Büning-Fesel. Das gelte selbstverständlich auch für die bewährten Medien im Agrarbereich. Und nicht nur das: Die Kommunikation in diesem Bereich solle stärker in Richtung Verbraucher gehen. Was dem aid vor allem aus Kapazitätsgründen in Sachen „Informationen über die Landwirtschaft“ bisher nur in relativ geringem Umfang möglich gewesen sei, solle in der neuen Konstellation deutlich gestärkt werden. Dabei soll laut Büning-Fesel „ein möglichst realistisches Bild über die aktuell praktizierte Landwirtschaft vermittelt werden, weg von einer fragwürdigen Werbeidylle auf dem Stand des 19. Jahrhunderts“.
Die modernen Errungenschaften der Lebensmittelerzeugung inklusive vieler Instrumente zum besseren Schutz für Tiere, Natur und Umwelt müssten jedem als neutrale Informations- und Entscheidungsgrundlage zur Verfügung stehen. Außerdem gebe es noch einen Handlungsbedarf für die Kommunikation der Forschungsergebnisse im Agrarbereich.