Die Zahlen veranschaulichen die Lage der heimischen Land- und Forstwirtschaft im Jahre 2008. Trotz massiver Preissteigerungen bei Betriebsmitteln und Energie sowie einer problematischen
Getreideernte blieben die bäuerlichen Einkommen im Vorjahr weitgehend stabil oder sind sogar geringfügig gestiegen. „Gerade in der Krise rechnet sich jeder Cent, den wir in die Landwirtschaft über Direktzahlungen oder Leistungsabgeltungen investieren.Denn neben den 175.170 Menschen, die auf den Bauernhöfen arbeiten, profitieren auch weitere 138.700 Beschäftigte im Kernbereich der vor- und nachgelagerten Sektoren davon. Sie erwirtschaften gemeinsam eine Bruttowertschöpfung von insgesamt knapp 13 Milliarden Euro“, das erklärte Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich heute, Dienstag, nach dem Ministerrat.
Die Ergebnisse von 2.300 freiwillig buchführenden land- und forstwirtschaftlichen Betrieben bescheinigen für 2008 eine durchschnittliche Einkommenssteigerung von einem Prozent auf 26.483 Euro Brutto je Betrieb. Für jede Arbeitskraft ergeben sich somit im Durchschnitt 20.010,- Euro Brutto. Das bedeutete eine Steigerung von zwei Prozent. Für den leichten Anstieg verantwortlich waren im Wesentlichen die höheren Erlöse bei Ölfrüchten, Hackfrüchten,
Energiepflanzen und im Obstbau. Bei Milch, Rindern, Schweinen und Geflügel liefert der Grüne Bericht auf Basis der Zahlen 2008 noch leichte Einnahmensteigerungen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass bereits Mitte 2008 eine gravierende Trendumkehr vor allem am Milch- und
Getreidemarkt einsetzte, die vor allem bei den Veredelungsbetrieben durch die drastisch gestiegenen Betriebsmittelpreise bis Jahresende zu Einbußen von bis zu Minus 15 Prozent geführt haben. Gebremst wurde die Einkommensentwicklung insgesamt vor allem durch die stärkere Steigerung des Aufwandes (+ 10 Prozent) im Verhältnis zur Ertragssteigerung (+ 7 Prozent). Trotz gleichem
Holzeinschlag kam es auch in der Forstwirtschaft zu Ertragseinbußen durch einen im Vergleich zu 2007 niedrigeren Holzpreis.
Die Bergbauernbetriebe erwirtschafteten eine Steigerung der Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft von fünf Prozent. Gesamt ergibt es die Höhe von 25.063,- Euro Brutto je Betrieb. Die Ausgleichszulage und das Umweltprogramm (ÖPUL) trugen vor allem bei
Bergbauern mit hoher und extremer Erschwernis wesentlich zu den Einkünften bei. Bei den Biobetrieben stiegen die Einkünfte um fünf Prozent und lagen mit 27.527,- Euro Brutto je Betrieb um vier Prozent über dem Durchschnitt aller Betriebe. Ausschlaggebend dafür war die relativ gute Preisstabilität bei Bioprodukten im Jahr 2008.
„Der Grüne Bericht 2009 beweist einmal mehr, dass eine bäuerliche, nachhaltige und wettbewerbsfähige Landwirtschaft zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen unabdingbar und eine wesentliche Komponente für die Erhaltung und Weiterentwicklung des ländlichen Raums ist. Ausgleichszahlungen und Leistungsabgeltungen stellen einen stabilisierenden Faktor für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern dar. Mein besonderer Dank gilt den vielen bäuerlichen Familien, die seit Jahrzehnten Aufzeichnungen führen und diese für die Einkommensanalyse bereitstellen. Durch sie ist der Grüne Bericht seit 50 Jahren ein objektives umfassendes Informations- und Nachschlagewerk für den ländlichen Raum!“, betonte Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich abschließend.
Quelle: Lebensministerium Österreich