Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.07.2022 | 11:00 | Erzeugerpreisindex 

Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Mai 2022 um 36,0 % höher als im Mai 2021

Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Mai 2022 um 36,0 % höher als im Mai 2021. Im April 2022 hatte die Veränderungsrate +40,0 % betragen. Im Vormonatsvergleich fielen die Preise um 0,7 %.

Erzeugerpreisindex Mai 2022
Bild vergrößern
(c) destatis
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich sowohl die Preise für pflanzliche (+37,0 %) als auch für tierische Erzeugnisse (+35,2 %) deutlich gegenüber dem Vorjahresmonat, wenn auch nicht mehr so stark wie im April 2022.

Der Preisanstieg bei den pflanzlichen Produkten ist unter anderem auf die Getreidepreise zurückzuführen. Dieser lag im Mai 2022 um 71,5 % über dem Vorjahresmonat und damit nur etwas niedriger als im April 2022 mit +77,6 %. Ausschlaggebend für die weiterhin hohen Preise bei Getreide ist immer noch die Verknappung des Angebots infolge des Kriegs in der Ukraine.

Preise für Obst und Gemüse gesunken, für Kartoffeln und Raps gestiegen

Die Erzeugerpreise für Obst waren im Mai 2022 um 18,6 % niedriger als noch vor einem Jahr. Preisrückgänge gab es unter anderem bei Erdbeeren mit -32,2 % und bei Tafeläpfeln mit -17,0 %.

Beim Gemüse (-16,9 %) fielen insbesondere die Preise für Eissalat (-39,3 %), Blumenkohl (-31,6 %), Tomaten (-30,3 %) und Spargel (-21,0 %). Der Preisrückgang ist vor allem durch eine im Vergleich zum Angebot zu geringe Nachfrage bedingt. Beim Spargel sorgten zudem witterungs- und importbedingte Übermengen für einen starken Preisverfall.

Bei Speisekartoffeln hielt der Preisanstieg der vergangenen Monate weiter an: Sie verteuerten sich im Mai 2022 im Vergleich zum Mai 2021 um 111,4 %. Im April 2022 hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat bereits +106,2 % betragen.

Die Preise für das Handelsgewächs Raps verteuerten sich im Mai 2022 um 60,8 % im Vergleich zu Mai 2021. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Monate zwar fort, jedoch nicht mehr so stark wie zuletzt. Im April 2022 hatte die Vorjahresveränderung noch +77,1 % betragen.

Preise für tierische Erzeugnisse um 35,2 % gestiegen, für Milch um 41,8 %

Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im Mai 2022 um 35,2 % über den Preisen von Mai 2021. Im April 2022 hatte der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat 35,8 % betragen. Der Milchpreis lag im Mai 2022 um 41,8 % über dem Vorjahresmonat; im April 2022 waren es +37,0 % im Vorjahresvergleich.

Die Preise für Eier sind im Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 26,7 % gestiegen, was unter anderem an den gestiegenen Energie-, Transport- und Verpackungskosten liegt.

Die Preise für Tiere verteuerten sich im Mai 2022 um 30,7 % gegenüber Mai 2021. Im April 2022 hatte die Preissteigerung +36,3 % betragen. Die hohen Preise liegen hier weiterhin unter anderem an den steigenden Energiekosten und Futtermittelpreisen.

Die Preise für Rinder lagen im Mai 2022 um 41,3 % , die der Schlachtschweine um 23,9 % über denen des Vorjahresmonats.

Die Preise für Geflügel stiegen im Mai 2022 um 35,8 % gegenüber Mai 2021. Ausschlaggebend hierfür ist der Preisanstieg bei Hähnchen (+44,9 %).
destatis
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verbraucherpreise in Mecklenburg-Vorpommern stiegen im April um zwei Prozent

 FAO-Preisindex: Globale Agrarpreise leicht im Plus

 EU-Schweinemarkt: Eine Schwalbe macht keinen Sommer

 Inflation in Bayern steigt auf 2,5 Prozent

 Schweinefleischexport: Vion stößt in US-Versorgungslücke

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen