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04.03.2009 | 14:57 | Getreidemarkt 

EU-Getreideexport mit Schlüsselfunktion

Bonn - Nach zwei Jahren knapp versorgter EU-Getreidemärkte existiert 2008/09 wieder ein kräftiger Angebotsüberhang.

EU-Getreideexport
(c) proplanta
Umfangreiche Überschüsse gibt es vor allem bei Weizen und Gerste. Der Export spielt zum Marktausgleich eine Schlüsselrolle. Im vergangenen Jahr wurden in der EU mehr als 310 Millionen Tonnen Getreide geerntet. Im Vergleich zu 2007 ist das eine Steigerung um etwa 20 Prozent. Durch größere Anbauflächen und günstigen Vegetationsbedingungen konnte eine so hohe Ernte erzielt werden. Trotz der voraussichtlich höheren Nachfrage ergibt sich EU-weit 2008/09 ein Überhang von rund 36 Millionen Tonnen Getreide.


Hohe Überschüsse bei Weizen und Gerste

Die EU gehört seit Jahren zu den drei wichtigsten Anbietern von Weizen und Gerste auf dem Weltmarkt. Bei Gerste wird voraussichtlich ein Überhang von etwa 10 Millionen Tonnen bestehen. Die Erwartungen an den EU-Gerstenexport für das gesamte Wirtschaftsjahr bewegen sich zwischen 3,8 und 4,4 Millionen Tonnen netto. Sollte dies so eintreffen, dürften sich die Bestände zum Saisonende um etwa sechs Millionen Tonnen erhöhen.

Die Überschüsse bei Weizen sind zwar mit rund 23 Millionen Tonnen höher als bei Gerste, allerdings sieht hier die Exportbilanz besser aus. Bis Mitte Februar wurden EU-weit Ausfuhrlizenzen für rund 16 Millionen Tonnen gezogen. Das erwartete Potenzial für das gesamte Wirtschaftsjahr schätzen Experten auf etwa 20 Millionen Tonnen Reserven.


Leichter Überhang bei Mais

Für Mais liegen EU-Ernteangebot und –nachfrage diesjährig eng beieinander. Die Maisernte erbrachte 2008 knapp 62 Millionen Tonnen, dem steht ein voraussichtlicher Verbrauch von rund 60 Millionen Tonnen Mais gegenüber. Im Vergleich zu den Vorjahren zählt Mais 2008/09 jedoch wieder zu den EU-Exportgütern. Bis Mitte Februar wurden bereits rund eine Millionen Tonnen nach Drittländern verkauft, knapp die Hälfte davon über die Niederlande und Rumänien. (ZMP)
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