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04.04.2024 | 00:45 | Flächenzuwachs 

EU-Kommission erwartet größere Anbaufläche für Hülsenfrüchte zur Ernte 2024

Berlin - Zur Ernte 2024 dürfte gemäß der Schätzung der EU-Kommission der Anbau von Hülsenfrüchten in der EU-27 ausgeweitet werden. Es wird für Süßlupinen, Ackerbohnen und insbesondere für die Sojabohne mit einem Flächenzuwachs gerechnet.

Anbau von Hülsenfrüchten
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Anbau der wichtigsten Hülsefrüchte (c) UFOP
Dieser verstetige aus Sicht der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V (UFOP) allenfalls den Trend zur Flächenausdehnung bei Eiweißpflanzen. Eine überproportionale Aufwärtsentwicklung sei nach wie vor nicht feststellbar, obwohl in wichtigen Anbauländern der EU ein Großteil der Winterungen im Herbst 2023 infolge ausgiebiger Niederschläge nicht bestellt werden konnte.

Nach erster Schätzung der EU-Kommission dürfte die mit Hülsenfrüchten bestellte Fläche in der Union zur Ernte 2024 um gut 3,5 % auf knapp 2,8 Mio. ha wachsen und damit das bislang größte Areal erreichen. Sojabohnen nehmen seit 2018 den größten Anteil ein. Mit geschätzten 1,1 Mio. ha soll die Sojafläche gegenüber dem Vorjahr um 10,2 % zunehmen und damit das zweite Jahr die Schwelle von 1 Mio. ha übersteigen. Der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2022 kann damit knapp übertroffen werden. Ackerbohnen werden auf einer um knapp 2,3 % größeren Fläche von rund 484.000 ha prognostiziert. Auch das Süßlupinenareal dürfte der jüngsten Schätzung zufolge um 5,7 % auf 240.000 ha zunehmen. Der Anbau von Futtererbsen wird 2024 von der EU-Kommission demgegenüber bei 931.000 ha und damit rund 3,5 % unter Vorjahresniveau gesehen.

Aufgrund des Flächenzuwachses für Körnerleguminosen könnte je nach Witterungsverlauf die Ernte 2024 größer ausfallen. Auf Basis durchschnittlicher Erträge könnten mit 3,1 Mio. t rund 11 % mehr Sojabohnen gedroschen werden als im Vorjahr. Auch Ackerbohnen und Süßlupinen können unter dieser Annahme das Vorjahresergebnis mit 1,3 Mio. t und 360.000 t um jeweils 10,9 % und 3,5 % übertreffen. Ob die Futtererbsen das Flächenminus durch höhere Erträge kompensieren werden, kann derzeit noch nicht beantwortet werden. Daher sollte zunächst die vorherige Ernte in Höhe von ca. 1,9 Mio. t als Messlatte dienen.

Aus Sicht der UFOP verdeutlichen diese Schätzungen zwar einen positiven Trend, aber kein Paradigmenwechsel beim von den Landwirten favorisierten Kulturartenspektrum im Sinne einer erfolgreichen EU- oder nationalen Eiweißpflanzenstrategie. Vor diesem Hintergrund ist auf die sachgerechte Einordnung der Körnerleguminosen im Hinblick auf deren Bedeutung für resiliente Fruchtfolgen, Beitrag zum Klimaschutz als N-Fixierer- und Blühpflanze für die Biodiversität in Agrarlandschaften hinzuweisen. Diese Ökosystemleistungen müssten ein „Preisschild“ bekommen, so die Förderunion, um Anbau und Verwendung für die heimische Landwirtschaft entsprechend zu honorieren.

Da am Ende der Verbraucher an der Ladentheke entscheide, ob diese „Flächenbindung“ und diese Leistung auch gewünscht und damit honoriert wird, bedarf es neben einer Anschubförderung ebenfalls einer intensiven Verbraucherkommunikation, empfiehlt die UFOP. Das vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Demonstrationsvorhaben LeguNet, an dem die UFOP als Verbundpartner beteiligt ist, sei zwar ein richtungsweisender Ansatz für die beteiligten Wertschöpfungsketten, sowohl im Futter- als auch im Lebensmittelbereich, zeige aber zugleich den erheblichen Handlungsbedarf auf, betont die UFOP.
UFOP
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