(c) proplanta Der Appetit auf Milchprodukte nehme weltweit zu - auch in Entwicklungsländern, die bislang kaum Milch verzehrt hätten, teilte die Organisation am Montag in Brüssel mit. «Doch billiges Milchpulver aus Europa und den USA bedroht die lokalen Milchmärkte und die Existenz der Landwirte.» Als Beispiel nannte Kampagnenleiterin Carolin Callenius das westafrikanische Kamerun. Anlässlich ihres Treffens forderte Callenius die europäischen Agrarminister auf, in den Diskussionen um Hilfen für die Milchbauern die Folgen für die Entwicklungsländer zu berücksichtigen. «Wir fordern, dass Exportwaren nicht zu Dumping-Preisen angeboten werden dürfen, das heißt, so wie jetzt unter den wahren Entstehungskosten.»
In Kamerun unterstützt Brot für die Welt seit 1997 ein Projekt zur Entwicklung einer lokalen Milchwirtschaft: Familien erhalten eine trächtige junge Kuh. Das erste weibliche Kalb muss an eine andere Familie abgegeben werden. Die Empfängerfamilie muss in dem Schneeballsystem genauso verfahren. Die Milch hätten die Familien bis zum vergangenen Jahr der Molkerei Sotramilk abgeliefert, die allerdings angesichts der Konkurrenz durch billiges Milchpulver aus der EU oder den USA pleitegegangen sei. «Zunehmend werden auch auf den lokalen Märkten Milchpulversäckchen angeboten.» Dabei könne die steigende Nachfrage «durch die nationale Produktion gedeckt werden». (dpa)
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