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12.11.2017 | 12:01 | Psychische Erkrankungen 
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Immer mehr Landwirte leiden unter Burn-out

Stuttgart - Immer mehr Landwirte in Deutschland leiden aufgrund von hoher Arbeitsbelastung, wirtschaftlichem Druck, sinkenden Preisen oder fehlender Wertschätzung unter psychischen Erkrankungen.

Landwirt
(c) proplanta
Der Burn-out, Depressionen und andere Erkrankungen der Psyche seien mittlerweile die zweithäufigste Ursache für Erwerbsminderungen bei Landwirten, berichtete am Donnerstag (9.11.) der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes (BWGV), Dr. Roman Glaser, beim Agrartag der Volks- und Raiffeisenbanken in Oedheim im Landkreis Heilbronn. Nach seinen Angaben zeigen Statistiken, dass 17 % aller Landwirte, die sich krank melden, an einer Depression oder einem Burn-out leiden.

Der BWGV-Präsident merkte an, dass „Landwirte ihren Beruf lieben und keine geregelte 40-Stunden-Woche kennen“. Gleichzeitig werde das Umfeld aber immer herausfordernder. Die Betriebe würden größer, die Nachfolge müsse geregelt werden und die bürokratischen Anforderungen würden stetig erhöht. Zudem seien die globalen Agrarmärkte geprägt von Unsicherheit sowie niedrigen und stark schwankenden Preisen.

Darüber hinaus sehe sich die moderne Landwirtschaft immer häufiger öffentlicher Kritik ausgesetzt. Diese Situation könne dazu führen, so Glaser, dass die Landwirte an die Grenze der Belastbarkeit und darüber hinausgingen. „Gerade in Krisensituationen, egal ob sie ökonomischer oder persönlicher Art sind, sind starke Partner unverzichtbar“, betonte Glaser und fügte hinzu, dass die Genossenschaftsbanken auch über die rein finanziellen Angelegenheiten hinaus an der Seite der Landwirte stünden.

Die Psychologin Maike Aselmeier ging in ihrem Vortrag auf die verschiedenen Auslöser und Phasen bis zur Erschöpfung der Landwirte ein und nannte unter anderem als Maßnahmen gegen das Ausbrennen für mehr Wertschätzung innerhalb des Betriebs zu sorgen und einen Rhythmus von Arbeits- und Freizeit einzuhalten.

Die Sozialpädagogin Helma Ostermayer hob die Wichtigkeit eines guten Zeitmanagements hervor, bei dem es auch auf die richtige Priorisierung der verschiedenen Aufgaben ankomme.
AgE
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Kommentare 
Gast schrieb am 13.11.2017 10:16 Uhrzustimmen(8) widersprechen(12)
Mal ganz Ehrlich, Stress gibt es in anderen Branchen auch. Ich kenne keinen Unternehmer, egal in welcher Branche, der eine 40 Stunden Woche hat.
Ich selbst bin Selbstständiger Handwerker 70 Stunden in der Woche sind normal dazu kommen noch ca 20 Stunden Organisatorischer kram. Da ist eben der Preis. Ich würde trotzdem mit keinem Angestellten tauschen wollen .
cource schrieb am 12.11.2017 12:32 Uhrzustimmen(13) widersprechen(17)
"..Nach seinen Angaben zeigen Statistiken, dass 17 % aller Landwirte, die sich krank melden, an einer Depression oder einem Burn-out leiden..." willkommen im club der verheizten schinder, mittlerweile ist keine berufsgruppe mehr von dieser arbeitsverdichtung verschont---deutschland ist das vorzeige schinderland gleich nach China, deshalb hält ja Frau Merkel auch solche guten beziehungen zu China--die weltweiten schinder/lohnsklaven sind jederzeit austauschbar/ersetzbar, es warten schon hundert arbeitslose auf einen frei werdenden job, aber was solls die deutschen schinder/landwirte sind gleichzeitig auch die größten im ausblenden/verdrängen von unzulänglichkeiten sie leben immer nach dem altdeutschen/nazzimotto: ja nicht schwächeln, einer deutschen eiche kann das nichts anhaben, da nehmen wir einen kräftigen schluck aus der flasche und schon geht es uns besser---die deutsche verbohrtheit/starrsinn/zwanghaftigkeit ist von keinem anderen volk zu übertreffen
Fritz Stürmer schrieb am 12.11.2017 12:01 Uhrzustimmen(32) widersprechen(11)
Ist doch klar. Immer mehr Verwaltung und Bürokratie:
Gemeinsamer Antrag, HIT, Finanzamt, Berufsgenossenschaft. Und dann kommt auch noch das Statistische Landesamt und will bereits im Februar eine Meldung zur Bodennutzug. Die können zur Last werden und drohen gleich mit Zwangsmittel. Dabei haben die Zugriff auf den Gemeinsamen Antrag und können die gleichen Daten ohne Stichprobe nach dem 15. Mai eines jeden Jahres anonym und automatisiert vollständig abrufen !!!!

Das nervt, schafft zusätzliche Arbeit für den Bauern und kostet den Steuerzahler auch noch zusätzliches Geld. Das haben die herren Politiker und Verbandsverräter wohl noch nicht erkannt. Oder gibt es dort auch gutbezahlte Posten ?
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