In der am Montag verabschiedeten «Gerstunger Erklärung» treten die Abgeordneten von Europaparlament,
Bundestag und Landtagen für einen sofortigen Stopp der Verpressung von Kalilauge in den Untergrund ein. Der Schutz des Grundwassers für Gerstungen und andere Orte sei eine der wichtigsten Aufgaben, sagte Thüringens Linke-Abgeordnete Katja Wolf. Das Einleiten kalihaltiger Abwässer in die Werra durch den Konzern K+S müsse mittelfristig reduziert werden. «Wir wissen, dass dies nicht heute und morgen zu machen ist.»
Das Gebiet an der thüringisch-hessischen Grenze wird seit Jahrzehnten durch den Kali-Bergbau geprägt. Neben Arbeitsplätzen bringt er auch immense Probleme für Natur und Umwelt. Die Linken-Abgeordneten sprachen sich deshalb dafür aus, perspektivisch den Abraum wieder in den Untergrund zu verfüllen. Das würde ihrer Meinung auch die Möglichkeit eröffnen, den Rohstoff Kali künftig noch besser nutzen zu können. Derzeit müssten etwa ein Drittel bis die Hälfte der Kali-Vorkommen unter Tage als Stützen stehen gelassen werden. Bei einer Verfüllung mit Abraum könnten aus Sicht der Abgeordneten diese Pfeiler ebenfalls genutzt werden.
Thema war auch die Giftmülldeponie in Herfa-Neurode in Hessen direkt an der Grenze zu Thüringen. In diesem alten Bergwerk würde K+S von Filterstäuben bis Transformatoren alles Mögliche lagern und damit viel Geld verdienen, sagte Wolf. Ihres Wissens sei es eine der größten Giftmülldeponien dieser Art weltweit. Wenn schon keine Schließung, dann sollte K+S zumindest nichts mehr annehmen und dort lagern, sagte Wolf. (dpa/th)