Bauern in Nordniedersachsen klagen seit Jahren darüber, dass durchziehende Wildgänse auf ihren Feldern schwere Schäden anrichten. Nun wird darüber nachgedacht, wie Bauern ihre finanziellen Einbußen ersetzt bekommen können. (c) proplanta
Auf den Grünflächen im Rheiderland zwischen Ems und Dollart und in den Emsmarschen ist nun genau untersucht worden, was rastende Wildgänse alles zerstört haben. Die Ergebnisse stellt der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz am Dienstag (10.00 Uhr) in Jemgum in Ostfriesland vor.
Landwirte hoffen, dass sie für die Fraßschäden auf ihren Feldern einen finanziellen Ausgleich bekommen. Ihre Forderungen richteten sie bisher gegen das Land. Am Dienstag soll auch ein neu entwickeltes Modell vorgestellt werden, mit dem Ertragseinbußen aufgrund der Fraßschäden leichter abgeschätzt werden können.
Das Rheiderland und die Emsmarschen sind ein wichtiges Rastgebiet für Gänse. Immer mehr Gänse aus Skandinavien nutzen Niedersachsen als Winterquartier, auch die Brutbestände haben sich erhöht. In den vergangenen Jahren gab es in Niedersachsen daher auch oft Streit wegen der Jagd auf die Tiere. Der frühere Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) hatte die Jagd auf Gänse während der Zugvogelsaison generell verkürzt und lies die Jagd- und Ruhezonen in Vogelschutzgebieten im vierzehntägigen Wechsel ausweisen. Seine Nachfolgerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hatte die Bestimmungen wieder gelockert.
Für gewöhnlich ziehen Wildgänse im Winter nach Süden. In den vergangenen Jahren haben Experten aber die Tendenz beobachtet, dass sie immer weiter im Norden überwintern. Dank der intensiven Landwirtschaft finden sie auch im Winter auf abgeernteten oder neu eingesäten Feldern Nahrung.