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08.01.2011 | 12:02 | Rrückläufige Entwicklung der Preise  

Produktionswert der Landwirtschaft lag 2009 bei 2,1 Milliarden EUR

Schwerin - Die Landwirtschaftsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern erzielten 2009 mit pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen sowie landwirtschaftlichen Dienstleistungen einen Produktionswert zu Erzeugerpreisen von insgesamt rund 2,1 Milliarden EUR.

Produktionswert der Landwirtschaft
Wie es zu den Ergebnissen der Regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (R-LGR) aus dem Statistischen Amt weiter heißt, entsprach das im Vergleich zum Jahr 2008 einem Rückgang um 400 Millionen EUR bzw. 16 Prozent. Wichtige Erzeugnisse im Nordosten waren Getreide, Raps und Milch.

Die erneut gute Ernte bei den Hauptkulturen im Jahr 2009 mit Rekordergebnissen bei Raps konnte die rückläufige Entwicklung der Preise und ihre Auswirkung auf den Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung nicht ausgleichen. Dieser sank gegenüber 2008 um 18 Prozent. Deutliche Einbußen waren vor allem bei Getreide (- 33 Prozent), aber auch bei Ölsaaten (- 13 Prozent) und Kartoffeln (- 15 Prozent) zu verzeichnen. Auch in der tierischen Erzeugung ging der Produktionswert fast ausschließlich preisbedingt um 14 Prozent zurück. Trotz Anstiegs der Schlachtungen fiel der Produktionswert bei Rindern und Kälbern um 12 Prozent und bei Schweinen um 6 Prozent. Geradezu einen Einbruch erfuhr der Produktionswert der Milcherzeugung mit - 26 Prozent zum Vorjahr. Lediglich bei Geflügel und Eiern stieg der Produktionswert im Jahresvergleich an.

Die Vorleistungen der Landwirtschaft konnten im Jahr 2009 um rund 8 Prozent gesenkt werden. Niedrigere Energie- und Rohstoffpreise reduzierten den Aufwand der Betriebe vor allem für Futtermittel, Dünger und Treibstoffe. Dennoch erreichte die Bruttowertschöpfung der landwirtschaftlichen Erzeugung 2009 mit rund 620 Millionen EUR nur 70 Prozent des Ergebnisses von 2008, hervorgerufen durch den starken Rückgang des Produktionswertes.

Die Zusammensetzung der Produktionswerte widerspiegelt die Schwerpunkte der heimischen Landwirtschaft. Charakteristisch für Mecklenburg-Vorpommern ist der - mit Ausnahme der Stadtstaaten und des durch den Weinbau geprägten Landes Rheinland-Pfalz - mit 59,8 Prozent bundesweit höchste Anteil der pflanzlichen Erzeugung und mit 38,4 Prozent zugleich niedrigste Anteil der tierischen Erzeugung am Produktionswert. Strukturbestimmend dabei sind der mit 23,2 Prozent weit überdurchschnittlich hohe Anteil des Getreides (Deutschland: 12,7 Prozent) und der Spitzenwert der Ölsaaten mit 13,7 Prozent (Deutschland: 3,9 Prozent; Anteil an Deutschland: 17,6 Prozent). Andererseits haben wertschöpfungsintensive Zweige der Landwirtschaft im Nordosten Deutschlands kaum Bedeutung. Das betrifft vor allem die sogenannten Sonderkulturen, wie Blumen, Zierpflanzen, Baumschulgewächse und Wein, aber auch die vergleichsweise geringe Ausprägung der Viehhaltung, die sich im sehr niedrigen Viehbesatz (Viehbestand je Flächeneinheit) niederschlägt.

Am Produktionswert 2009 der gesamten deutschen Landwirtschaft in Höhe von 42,5 Milliarden EUR hatte Mecklenburg-Vorpommern einen Anteil von 5,0 Prozent. In der pflanzlichen Erzeugung belief er sich auf 6,0 Prozent und in der tierischen Erzeugung auf 4,1 Prozent. (statistik-mv)
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