Während diese bislang auf die Föderationsbezirke Ural, Sibirien und Ferner Osten begrenzt waren, soll demnächst vor allem Futtergetreide aus dem Interventionsfonds auch im europäischen Teil Russlands angeboten werden. Das hat Landwirtschaftsminister Nikolai Fjodorow Anfang vergangener Woche angekündigt.
Die Veredlungswirtschaft dort habe Schwierigkeiten mit der Futterversorgung, erklärte der Minister. Direkte finanzielle Hilfen für diese Betriebe lehnte Fjodorow wegen der damit verbundenen Verzerrungen ab. Unterdessen zeigte sich Vizeagrarminister Ilja Schestakow über den Anstieg der
Getreidepreise besorgt.
Im europäischen Teil Russlands hätten die Preise für Nahrungsweizen mittlerer und einfacher Qualität inzwischen die Marke von 10.000 Rbl/t (245 Euro) überschritten. Schestakow räumte ein, dass die Ausweitung der Interventionsgetreideverkäufe auch die Getreideexporte wieder beleben könnte. Diese hätten insgesamt einen ziemlich hohen Umfang erreicht.
Laut Angaben des staatlichen Agrartransportunternehmens RusAgroTrans wurden von Juli bis November 2012 rund 9,6 Mio. t Weizen, 1,9 Mio. t Gerste und 1,0 Mio. t
Körnermais exportiert. RusAgroTrans-Chefanalyst Igor Pavenskij schätzt das gesamte Exportpotential an Getreide für 2012/13 auf 14,4 Mio. t; hinzu kämen noch etwa 400.000 t Erbsen, die in dieser Saison auf eine hohe Nachfrage am Weltmarkt stießen.
Unter den Erwartungen blieben laut Pavenskij Russlands Getreideimporte; von Juli bis November 2012 wurden etwa 392.000 t Getreide eingeführt. (AgE)