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11.05.2020 | 11:12 | Corona-Ausbruch 
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Schlachtbetriebe: Strengere Vorgaben schaden der Wettbewerbsfähigkeit

Berlin - Nach der Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben hat sich die Fleischindustrie gegen Kritik verwahrt.

Schlachtbetriebe Corona-Ausbruch
(c) proplanta
«Aus unserer Sicht sind nicht vor allem die Arbeitsbedingungen Schuld an den Corona-Ausbrüchen», sagt Heike Harstick, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der Deutschen Fleischwirtschaft, der «Süddeutschen Zeitung» (Montag). Als kritische Infrastruktur habe man die Produktion nicht wie die Autoindustrie einfach stoppen können und weiter gearbeitet, um die Versorgung sicherzustellen. So könne es zu Ansteckungen kommen.

Der Verband warnte vor härteren Auflagen. «Eine schnelle und einfache Lösung gibt es nicht», sagt Harstick. Wenn etwa die Einzelunterbringung von Arbeitern vorgeschrieben und höhere Wohnungsmieten verursacht würden, seien «viele Betriebe nicht mehr wettbewerbsfähig». Teile der Branche würden abwandern, warnt Harstick.

Wenn wegen positiver Corona-Tests viele Betriebe geschlossen würden, wäre das auch ein Problem für die Versorgung. Besser sei es, Betriebe unter Quarantäne zu stellen. Sonst würden auch Engpässe bei den Schlachtkapazitäten drohen. Schweine müssten dann möglicherweise wie in den USA getötet werden, weil Bauern keine Abnehmer mehr finden. «Das wäre ein tragisches Szenario», sagt Harstick.
dpa
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Kommentare 
Ulikum schrieb am 11.05.2020 16:04 Uhrzustimmen(4) widersprechen(0)
Jahrelange Fehler kann man nicht auf einen Schlag korrigieren.
Aber das darf nicht dazu führen das sich die Fleischindustrie mit einem weiter so durchsetzen darf. Und wenn Deutsche Schlachthöfe für ihre Mittarbeiter endlich die Mindeststandard einhalten wird deswegen kein in Deutschland gemästetes Schwein in den USA geschlachtet. Einen zweiten Fall Wilke brauchen wir nicht - Fleisch ist nun mal wie Sprossen (wir erinnern uns an 2011) ein hoch sensibles Nahrungsmittel.
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