Insbesondere im Süden des Landes sei das Dispositionsverhalten eingeschränkt, berichteten Großhändler auf Anfrage von Dow Jones News. Im Norden des Bundesgebietes und auch im Osten sei die Kaufbereitschaft der Landwirtschaft für Düngemittel besser einzuschätzen. Hier hätten die Landwirte in den vergangenen Monaten noch in der "Hochpreisphase" das meiste Getreide verkauft und entsprechend Geld in der Tasche. Im Süden des Landes habe man mehr spekuliert, heißt es weiter aus der Branche.
Im Grunddüngergeschäft, das jetzt langsam anlaufen müsste, werden Umsatzrückgänge von etwa 30 % bei Kali und bis zu 50 % bei Phosphat befürchtet. Im Stickstoffgeschäft wird der Umsatzrückgang nach Einschätzung von Marktteilnehmern gegenüber dem Vorjahr nicht so dramatisch gesehen.
Mitentscheidend für das Dispositionsverhalten bleibt jedoch der
Witterungsverlauf in den kommenden drei Monaten. Gegenwärtig ist davon auszugehen, dass genügend Ware zur Verfügung steht, obwohl die Produktion von Stickstoffdüngemitteln in Europa weiter zurückgefahren wird. Wie Vertreter des Großhandels weiter sagten, sind die Lager aber auch immer noch gefüllt.
Preislich haben einige Großhändler bereits mit Jahresbeginn schmerzliche Wertberichtigungen vornehmen müssen. Weiterhin bestehen erhebliche Preisdifferenzen sowohl bei Ammonnitratlösung als auch bei Harnstoff zwischen Lagerware und den aktuellen Offerten von EUR 5,- bis 10,- pro 100 kg. Ähnlich dramatisch ist die Preisdifferenz bei Kalkammonsalpeter. (aiz)