Insgesamt sind die Ausfuhren der USA an Rindermuskelfleisch 2008 auf Jahressicht um 35 %, die Exporte von Schweinemuskelfleisch um 49 % gestiegen. Die gesamten US-Rindfleischexporte, die sowohl Muskelfleisch als auch Eingeweide wie Leber und Herzen beinhalten, beliefen sich auf 984.712 t (plus 28 % gegenüber dem Vorjahr). Bei Schweinefleisch erhöhten sich die gesamten Exporte im vergangenen Jahr um 57 % gegenüber dem Vorjahr auf knapp 2,05 Mio. t. Damit hätten die Schweinefleisch-Ausfuhren das 17. Jahr in Folge einen neuen Höchststand erreicht, teilte das US-Agrarministerium nach Angaben von Dow Jones News mit.
Schwacher US-Dollar unterstützte Ausfuhren
Der Wert der Rindfleischexporte belief sich 2008 auf insgesamt gut USD 3,6 Mrd., das war ein Plus von 38 % gegenüber dem Vorjahr. Der Wert der Schweinefleisch-Ausfuhren erreichte plus 55 % und damit knapp USD 4,9 Mrd.
Analysten und Fleischhändler waren der Meinung, dass der schwache US-Dollar Anfang des vergangenen Jahres die Exporte unterstützt habe. Außerdem waren die Verkäufe von Schweinefleisch nach China und Hongkong in die Höhe geschnellt, nachdem die
Schweinebestände dort durch Krankheiten und den harten Winter im Jahr zuvor reduziert worden waren.
Japan größter Abnehmer für US-Schweinefleisch
Den USDA-Zahlen zufolge war Japan sowohl nach Menge als auch nach Wert der führende Abnehmer für US-Schweinefleisch, wie Zahlen der U.S. Meat Export Federation (USMEF) zeigen. Der zweitgrößte Kunde war China/Hongkong. Bei US-Rindfleisch waren Mexiko und Kanada die bedeutendsten Nachfrager. Diese beiden Länder vereinten auf sich annähernd 56 % der US-Exporte, meldete USMEF weiter.
Nachdem die US-Rindfleischexporte 2004 als Folge des ersten BSE-Falles in den Vereinigten Staaten Ende 2003 deutlich abgesackt waren, sind sie in den vergangenen vier Jahren wieder gestiegen. Dennoch besteht auch in Nordamerika Besorgnis über die Entwicklung der Exporte 2009 infolge der weltweiten Finanzkrise. Derzeit seien 35 US-Schweinefleischerzeuger von Lieferungen nach Russland ausgeschlossen. Die Verkäufe 2009 könnten damit einen schwachen Start hinlegen, sagte Erin Daley von USMEF.
Auch China und Hongkong "vertragen einige Beobachtung", sagte Daley weiter. Dieser Markt wäre zwar im Vorjahr der zweitgrößte Abnehmer für US-Schweinefleisch gewesen, aber die dortige Produktion sei wieder gestiegen. Demnach hatte der Schweinebestand in China zum Ende des dritten Quartals 2008 bereits 6,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt zugelegt. (aiz)