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01.04.2009 | 03:05 | Hirseanbau 

Zu hohe Blausäuregehalte in Hirsen

Jena - Untersuchungen der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft am Pflanzenmaterial von Sorghumhirsen im Erntejahr 2008 ergaben, dass bei Sudangras, Zucker- oder Futterhirse, zum Teil zu hohe Blausäuregehalte auftraten.

Blausäuregehalte in Hirsen
(c) Dr. Walter Frölich
Dieser Sachverhalt betrifft vor allem die Sorten Bovital, Super Sile 18, Super Sile 20, Sucrosorgho, Rona und Goliath, in denen die Blausäuregehalte bis zu dreimal über dem vorgeschriebenen Grenzwert von 50 mg Blausäure/kg TM (bei 88 % TS) lagen.

In den letzten Jahren ist auch in Deutschland eine Zunahme des Anbauumfangs von Hirsen zu verzeichnen. Haupteinsatzgebiet dieser massewüchsigen Pflanzen sind Biogasanlagen sowie die Futternutzung. Bezüglich letztgenannter Verwendung ist bekannt, dass vor allem in jungen Hirsepflanzen hohe Blausäuregehalte zu finden sind, weshalb eine Frischfutternutzung erst ab einer Wuchshöhe von 60 bis 90 cm empfohlen wird. In älteren Pflanzen und insbesondere in Silagen stellte sich bisher diese Gefahr nicht so dar. Dies konnte anhand der oben genannten Untersuchungen nicht bestätigt werden, da sowohl in der Frischmasse der Ende September geernteten Pflanzen als auch in der Silage Blausäuregehalte deutlich über dem Grenzwert gefunden wurden. Eine Verfütterung an Tiere ist daher nicht problemlos möglich, jedoch ist der Einsatz in Biogasanlagen als unbedenklich einzuschätzen.

Ist trotzdem eine Verfütterung der Hirsen vorgesehen, sind vorherige Untersuchungen hinsichtlich des Blausäuregehaltes dringend angeraten. Möglicherweise sind die hohen Gehalte an Blausäure im letzten Jahr durch die ungewöhnlich niedrigen Temperaturen und teilweise leichten Fröste im September 2008 bedingt. Dazu werden weiterführende Untersuchungen durchgeführt. (tll)
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