(c) proplanta Mehr als ein Jahr nach der Sperrung der Evakuierungszone rund um die Atomruine erklärte die Regierung drei Gemeinden für teilweise wieder zugänglich.
Der Bürgermeister des am Rande der 20-Kilometer-Sperrzone gelegenen Dorfes Kawauchi beging am Montag mit seinen Beamten den ersten Tag des neuen Steuerjahres, wie japanische Medien berichteten. Auch Bewohner von Teilen der Stadt Tamura dürfen jetzt ohne Sondergenehmigung und Schutzvorkehrungen ihre Wohngebiete wieder betreten, allerdings noch nicht dort übernachten. Für die Gemeinde Minamisoma gilt die neue Bestimmung ab Mitte April.
Wirtschaftsminister Yukio Edano sprach von einem ersten Schritt beim Wiederaufbau der betroffenen Städte und Gemeinden. Nach der von der Regierung vorgenommenen Neueinteilung der Evakuierungsgebiete wird die Rückkehr der Bewohner in Zonen, wo die Strahlungsbelastung bei über 50 Millisievert pro Jahr liegt und auch über die nächsten fünf Jahre mehr als 20 Millisievert betragen dürfte, als schwierig eingestuft. Gegenwärtig gelten 20 Millisievert als Richtwert für Evakuierungen. In Gegenden mit Strahlenwerten von 20 Millisievert oder weniger werden indes Vorbereitungen zur Aufhebung der Evakuierungsbefehle getroffen.
So hat der Bürgermeister von Kawauchi kürzlich bei einem Besuch des Wirtschaftsministers von Nordrhein-Westfalen, Harry Voigtsberger, eine Absichtungserklärung mit dem Ökozentrum NRW für den Bau einer Freiland-Solaranlage für 40 Millionen Euro unterzeichnet. Das zwei Hektar große Kraftwerk soll auf ehemaligen Ackerflächen errichtet werden, die wegen der Verstrahlung nicht mehr genutzt werden können. Insgesamt hatten nach Beginn der Katastrophe im AKW Fukushima Daiichi rund 80.000 Menschen aus 11 Gemeinden das Gebiet rund um das havarierte Atomkraftwerk verlassen müssen. Ein Erdbeben und Tsunami hatte am 11. März 2011 zu einem GAU in dem Atomkraftwerk geführt. (dpa)
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