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13.02.2011 | 13:31 | Kohlendioxid-Speicher 

Mehr als 400 mögliche Standorte für Kohlendioxid-Speicher

Hamburg - In Deutschland kommen mehr als 400 Standorte als Speicher für Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken infrage.

Kohlekraftwerk
Nachdem zunächst das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» über eine entsprechende Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) berichtet hatte, veröffentlichte die Umweltorganisation Greenpeace am Sonntag eine Karte der Standorte. Danach sind geologisch 408 Standorte vor allem im norddeutschen Raum unter Hamburg, den Nordseeinseln und unter Berlin für die Speicherung von CO2 geeignet.

Mit der sogenannten CCS-Methode wollen Energiekonzerne das Treibhausgas CO2, das beim Betrieb von Kohlekraftwerken entsteht, unterirdisch speichern. Gegenwärtig ist das Verfahren noch im Entwicklungsstadium; es existieren nur Pilotanlagen mit geringer Kapazität. Bis im großen Stil das klimaschädliche Kohlendioxid aus den Abgasen der Kraftwerke herausgefiltert und gespeichert werden kann, werden noch mehrere Jahre vergehen. Probebohrungen für CCS-Anlagen haben bereits zu massiven Bürgerprotesten geführt. Die Anwohner fürchten, das Gas könne entweichen und das Grundwasser versauern.

Greenpeace forderte Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) auf, alle betroffenen Gemeinden und Regionen über die möglichen Endlagerkapazitäten zu informieren, bevor das die Speicherung regelnde CCS-Gesetz demnächst ins Kabinett eingebracht wird. «Industrie und Politik bereiten systematisch und hinter dem Rücken der Bevölkerung die kommerzielle CO2-Endlagerung vor. Informationen zu den Endlager-Standorten werden wie Staatsgeheimnisse gehütet, das wahre Ausmaß der CO2-Verpressung wird verheimlicht», kritisierte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.

Die Greenpeace-Karte zeigt, dass sich große Endlagerpotentiale vor allem in Ostfriesland von Bremerhaven bis Oldenburg und Emden, unter den ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Langeoog sowie im schleswig-holsteinischen Wattenmeer befinden. Weitere potenzielle CO2-Endlagerstätten liegen unter Hamburg-Billstedt, sowie bei Sittensen zwischen Hamburg und Bremen. Auch im Südosten von Berlin bei Königs Wusterhausen, in Nordrhein-Westfalen, zwischen Paderborn und Höxter, in Mecklenburg-Vorpommern in der Nähe von Pasewalk und östlich von München bei Waldkraiburg sind weitere Areale zu finden. (dpa)
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