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30.04.2009 | 18:03 | Forstwirtschaft 

Bäume brauchen Wasser

Braunschweig - Die Försterinnen und Förster der Niedersächsischen Landesforsten sind besorgt, dass das warme und trockene Frühlingswetter der letzten drei Wochen dem Landeswald stark zusetzt.

Bäume brauchen Wasser
(c) proplanta
Das jetzt angekündigte Tiefdruckgebiet mit hoffentlich ergiebigen Regenmengen wird dringend gebraucht. „Die Sonne ist ja gut für die Seele, aber ein April ohne Regen bringt unsere Frühjahrsarbeit allmählich in Gefahr. Wir pflanzen in diesem Frühjahr in den Landesforsten rund 5 Millionen neue junge Buchen, Eichen, Ahorne, Eschen, Linden, Douglasien, Fichten, Küstentannen und viele mehr. Die Pflanzarbeiten laufen gerade auf den Windwurfflächen nach Kyrill auf Hochtouren. Der Anwuchserfolg der millionenschweren Zukunftsinvestition ist wesentlich von der Wasserversorgung in den kommenden Wochen abhängig.

Die bisherigen warmen Temperaturen und die damit einhergehende Trockenheit gefährdet das Überleben unserer gerade gepflanzten Bäume“, beschreibt Heinz-Henning Rode, zuständig für den Waldbau, die derzeitige Situation. Neben der Gefahr von Trockenschäden an den jungen Pflanzen führt das sonnige Wetter auch zu einem idealen Start für die Waldschädlinge. Insbesondere der Borkenkäfer hat bei diesem Wetter optimale Flug- und Brutbedingungen, deshalb findet im Landeswald auch jetzt schon die konsequente Bekämpfung der gefährlichen Insekten statt. Es gilt eine Massenvermehrung mit den entsprechenden Folgeschäden im Sommer an den Fichtenwäldern zu vermeiden. Die Bekämpfungsstrategie setzt einerseits auf die Vermeidung von Brutmaterial für den Käfer andererseits auf die schnelle Entnahme befallener Bäume und den Einsatz von begifteten Fanghaufen. „Von einer Käferplage kann allerdings keine Rede sein“, so Rode.

Eine zusätzliche Gefahr dieses Wetters für die Wälder der Landesforsten ist die hohe Waldbrandgefahr. Die Gefahr besteht vor allem für die großen Kiefernwälder im Norden Niedersachsens. Die Landesforsten appellieren deshalb an die Bevölkerung im Wald nicht zu rauchen oder zu grillen. Zurzeit arbeiten die Försterinnen und Förster daran das neue kameragestützte Waldbrandüberwachungssystem für Niedersachsen einzuführen. „Es soll Mitte des Jahres die überalterten Feuerwachtürme ersetzen“, berichtet Rode. (PD)
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