Ehemalige Militärflächen gibt es in Brandenburg reichlich. Viele werden heute zivil genutzt, beispielsweise für erneuerbare Energien. Vielerorts entstand aber auch neuer Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen - auch dank ehrenamtlicher Helfer. (c) proplanta
Hans-Joachim Mader (60) und Hubertus Meckelmann (70) erhielten am Mittwoch in Frankfurt/Main den Bruno H. Schubert Preis für den Aufbau der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Die Auszeichnung gilt als höchstdotierter privater Umweltpreis in Deutschland.
Sie ist mit insgesamt 70.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre in drei Kategorien von der Stiftung des 2012 gestorbenen Unternehmers Bruno H. Schubert vergeben. Der diesjährige Hauptpreis (30.000 Euro) ging an den britischen Wissenschaftler Anthony Sinclair (70) für seine Arbeiten über die afrikanische Serengeti.
Die Brandenburger erhielten 15.000 Euro Preisgeld für ihr ehrenamtliches Engagement zugunsten ehemaliger Militärflächen, die bedrohten Tierarten wie Rothirsch, Fischotter oder Schwarzstorch Lebensraum bieten. 12.800 Hektar Flächen auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen Jüterbog, Heidehof, Lieberose und Tangersdorf befinden sich inzwischen im Besitz der Stiftung Naturlandschaften. Diese wurde im Jahr 2000 gegründet, mit Mader als Ratsvorsitzenden und Meckelmann als Vorstandsvorsitzenden.
Die beiden dankten der Jury für die Auszeichnung. «Ich bin sehr glücklich darüber, dass das Thema Wildnis durch diese Preisverleihung wieder in das öffentliche Bewusstsein tritt», sagte Mader. «Mit der Preisverleihung werden auch die vielen Partner und Mitstreiter geehrt, die notwendig sind, um großflächige Wildnisgebiete dauerhaft zu sichern», betonte Meckelmann.
Mehr als 100.000 Hektar ehemaliger Militärflächen waren Brandenburg nach der Wiedervereinigung übertragen worden. Über 90 Prozent der Flächen werden inzwischen laut Wirtschaftsministerium zivil genutzt. Auf ihnen wird nun etwa erneuerbare Energie erzeugt; es entstanden auch Behördenzentren, Wohnungen und Landschaftsschutzgebiete.