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30.12.2017 | 15:58 | Silvesterfeuerwerk 
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Umweltverband distanziert sich von «Öko-Ratschlägen» zu Silvester

Erbendorf - Zum Schutz der Umwelt und Gesundheit oder aus Rücksicht auf Tiere auf das Silvesterfeuerwerk verzichten? Davon hält der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB) nichts.

Silvesterfeuerwerk
(c) proplanta
«Für mich grenzt das alles an Realsatire», sagte Vereinschef Johannes Bradtka am Mittwoch in Erbendorf (Landkreis Tirschenreuth) laut Mitteilung. «Ich denke, dass man es einmal im Jahr, an Weihnachten und Silvester etwa, auch mal richtig krachen lassen sollte, auch wenn es vielleicht gegen die ökologische Vernunft ist.»

Wer einmal im Jahr ein Feuerwerk abbrennt oder Blei gießt, um Spaß zu haben und in nicht ganz Ernst gemeinter Weise die Zukunft vorherzusagen, «sollte nicht gleich als Ökoschwein verteufelt werden», sagte Bradtka weiter. «Oder ein schlechtes Gewissen eingeredet bekommen, weil billiges Feuerwerk in China unter zweifelhaften sozialen Bedingungen hergestellt wird.»

Die Umwelt- und Naturschutzvereinigung VLAB distanziere sich von «gut gemeinten Öko-Ratschlägen» zu Silvester. Der permanent hoch erhobene Zeigefinger nerve und schade dem Umweltschutz, sagte Bradtka.

Es sei nicht Aufgabe der Umweltverbände, ununterbrochen in die persönliche Lebensführung der Menschen quasi hineinzuregieren. Diese Verbände hätten oft nicht zuletzt einen schlechten Ruf, weil sie sich als Oberlehrer und Spaßbremsen aufspielten. «Das schadet dem Umweltschutz insgesamt, weil sich viele Menschen nicht gerne bevormunden lassen.»
dpa/lby
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Kommentare 
Jürgen Krosta schrieb am 31.12.2017 13:11 Uhrzustimmen(13) widersprechen(6)
Das traditionelle Silvester-Böllern regt auch sicherlich niemanden auf. Es ist, wie mit so vielen Dingen, die irgendwann aus dem Ruder laufen, in diesem Fall die damit einhergehende Maßlosigkeit und Rücksichtslosigkeit den Menschen, Tieren und der Umwelt gegenüber.

Die Böllerei beschränkt sich ja leider längst nicht mehr auf den Jahreswechsel sondern beginnt quasi mit dem Verkaufsstart der Kracher und Raketen. Bereits zwei Tage vor dem eigentlichen Anlass wird im Minutentakt geböllert, sogar die Nacht vor Silvester hindurch. Da wird ganz klar über das Ziel hinausgeschossen.

Es gibt ein Rechtsprinzip, das auch hier Anwendung findet: "... das Recht des Einzelnen endet dort, wo die Rechte Anderer beginnen ...." Nur so kann Gemeinschaft und Demokratie funktionieren.

Und die "Hinterlassenschaften" werden am Neujahrstag nicht weggeräumt, sondern liegengelassen. So nach dem Motto: ..ich hatte meinen Spaß, der Müll geht mich nix mehr an. Ich kenne Ort und Städte, da landet ein nicht unerheblicher Teil des Silvestermülls in den Gewässern , wird abgeschwemmt und verteilt.

In Frankreich ist die Böllerei mittlerweile verboten. Warum wohl? Sicher nicht, weil man damit eine Tradition abschaffen wollte. Es sind immer die Auswüchse, die Veränderungen notwendig machen.

Jürgen
cource schrieb am 31.12.2017 12:34 Uhrzustimmen(17) widersprechen(6)
"..«Ich denke, dass man es einmal im Jahr, an Weihnachten und Silvester etwa, auch mal richtig krachen lassen sollte, auch wenn es vielleicht gegen die ökologische Vernunft ist.».." genau ein mal im jahr dürfen die armen prekären schinder/sklaven auch mal auf dekadent machen, weil für den rest des jahres gehorsamkeit und schindern angesagt ist---frühestes mittelalter denke--umgekehrt wird ein schuh draus, denn wenn der schinder das ganze jahr über freude am leben hat muss er zu solchen selbstverarschungen am jahresende nicht greifen
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