24.11.2012 | 11:16 | Fruchtfolgegestaltung
Zunehmende Anbau von Leitkulturen hat Auswirkungen auf FruchtfolgeLüdinghausen - Die Anbauflächenentwicklung der letzten Jahre zeigt: Winterweizen, Mais, Winterraps und Wintergerste sind die wichtigsten Feldkulturen in Deutschland. |
(c) proplanta Mit diesen vier Feldfrüchten wurden in Deutschland in den letzten vier Erntejahren durchschnittlich circa 70 Prozent der verfügbaren Ackerflächen von knapp zwölf Millionen Hektar kultiviert.
Dabei bringt nach einer Studie der Kleffmann Group der zunehmende Anbau dieser Hauptkulturen Auswirkungen auf die Fruchtfolgegestaltung und das Gesamtanbauverhalten mit sich. Befragt wurden zur Anbausaison 2012 im Rahmen der AMIS Panelstudien 3.600 Landwirte zum Anbau von Vorfrüchten in unterschiedlichen Kulturen.
Stoppelweizenanbau bundesweit sehr unterschiedlich
37 Prozent der befragten Landwirte, die Winterweizen kultivieren, geben an Stoppelweizen in der Fruchtfolge anzubauen. Auf die Gesamtweizenfläche in 2012 gesehen, stehen rund 19 Prozent der Weizenfläche in einer Stoppelweizenfruchtfolge. Regional betrachtet lassen sich dabei große Unterschiede feststellen. So stehen in den süddeutschen Bundesländern und in Sachsen nur zwischen fünf und zehn Prozent der Weizenbestände in direkter Weizenfruchtfolge, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zwischen 30 und 40 Prozent.
Obwohl diese Fruchtartenkombination beispielsweise von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen aufgrund verschiedenster ertragsmindernder Faktoren als eher ungünstig bewertet werden, machen die hohen Marktpreise die Wahl dieser Fruchtfolge für viele Betriebe aus ökonomischer Sicht interessant.
Wintergerste beliebte Vorfrucht im Winterraps
Laut Bewertung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen werden für den Winterraps lediglich vier Vorfruchtarten als „günstig“ eingestuft. Darunter die Wintergerste, die auch von 43 Prozent der befragten Landwirte bevorzugt mit Winterraps kombiniert wird. Gleich darauf folgt mit 38 Prozent der Winterweizen, obwohl andere Vorfruchtarten in Kombination mit dem Winterrapsanbau nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen grundsätzlich besser geeignet wären.
Doch durch ständige Weiterentwicklung und zunehmende Erfahrung im Anbau, sind solche Marktfruchtsysteme trotz teilweise eingeschränkter Eignung möglich. Andere als „günstig“ bewertete Feldkulturen wie Sommergerste oder Erbsen geraten so zunehmend in den Hintergrund. (PD)
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Flächenentwicklung der Ackerkulturen (c) Kleffmann Group |
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Weizenbestände in direkter Weizenfruchtfolge (c) Kleffmann Group |
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Bewertung unterschiedlicher Fruchtartkombinationen |
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Vorfruchtkombinationen im Winterraps 2012 (c) Kleffmann Group |
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