Während nach Angaben der
Landwirtschaftskammer Niederösterreich im östlichen Teil des Alpenlandes die
Getreideernte bereits zu großen Teilen abgeschlossen ist und sich ihrem Ende zuneigt, strapaziert die unsichere Wetterlage in anderen Gebieten nach wie vor die Nerven der Bauern.
Wie die Kammer heute mitteilte, liegen die Rapserträge in diesem Jahr etwas unter den Erwartungen. Landwirte berichteten von Erträgen zwischen 30 dt/ha und 45 dt/ha. Zufriedenstellend seien die Erträge und die Qualität von Wintergerste. Aufgrund des großen Überlagers aus dem Vorjahr würden jedoch eher niedrige Futtergerstenpreise erwartet.
Bei Winterweizen würden aus dem Osten Österreichs deutlich überdurchschnittliche Erträge von 45 dt/ha bis über 75 dt/ha gemeldet, berichtet die Landwirtschaftskammer. Spitzenerträge auf Einzelflächen gingen sogar deutlich darüber hinaus. Etwas knapp seien hingegen vielerorts die Proteinwerte und das Hektolitergewicht. Zudem sei der Anteil von Premiumweizen mit einen Proteinanteil von mindestens 15 % geringer als gewohnt. Weizenpartien mit höheren Proteinwerten und Hektolitergewichten dürften sich aber gut verkaufen lassen, da aus anderen EU-Ländern große Qualitätsprobleme gemeldet würden.
Auch Biolandwirte hätten Winterweizenpartien mit überdurchschnittlichen Erträgen von 37 dt/ha bis 45 dt/ha eingefahren, teilweise auch deutlich darüber hinausgehend, so die Kammer. Hier seien die Proteinwerte ebenfalls niedriger als in Vergleichsjahren ausgefallen, und oft sei nur Futterweizenqualität geerntet worden. Zudem hätten Pilzkrankheiten infolge der Feuchtigkeit den Ertrag oft begrenzt.
Bei Winterroggen, dessen Ernte in Niederösterreich noch bevorsteht, wird der Kammer zufolge von Erträgen zwischen 45 dt/ha und 70 dt/ha berichtet, und das bei zufriedenstellender Qualität. Mit Sorge werde der Ernte im Waldviertel - dem Hauptanbaugebiet von Roggen - entgegengeblickt. Das dunstige und nasse Wetter der vergangenen Woche habe dort die Erntearbeiten in den letzten Tagen gänzlich zum Erliegen gebracht.