Aktuell wird die erwartete
Getreideernte in den 27 EU-Ländern auf insgesamt 288,8 Mio. Tonnen (t) geschätzt, zitiert der Landvolk-Pressedienst Zahlen des EUDachverbandes des Getreide- und Futtermittelhandels (COCERAL). Das wären 34,5 Mio. t oder 13,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Der Löwenanteil dürfte auf Weizen entfallen, von dem die Landwirte mit insgesamt 139,23 Mio. t rund 20 Mio. t beziehungsweise 16,83 Prozent mehr ernten könnten als im vergangenen Jahr. Eine erheblich geringere Steigerung erwarten Fachleute bei Gerste, das Aufkommen soll im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,0 Mio. t oder 6,9 Prozent auf 61,5 Mio. t zunehmen. Dagegen zeichnet sich bei Mais eine deutlich größere Ernte ab als im vergangenen Jahr, mit 55,95 Mio. t würde das Vorjahresergebnis um 9,6 Mio. t oder knapp 20 Prozent überschritten werden. Die Triticale-Ernte wird auf 10,1 Mio. t und damit rund vier Prozent höher eingeschätzt als in 2007, und die Roggenernte soll um 1,1 Prozent oder 900.000 t auf 8,8 Mio. t zulegen. Einzig bei Hafer erwarten die EU-Landwirte eine geringere Ernte als im Jahr zuvor, die Produktion soll um 1,1 Prozent auf 8,7 Mio. t zurückgehen.
Ausschlaggebend für die guten Ernteerwartungen der Fachleute sind zum Einen die bisherigen Wetterdaten in den einzelnen EU-Ländern während der Wachstumsperiode und der Wachstumsstand der Kulturen auf den Feldern, die in die Berechnungen einfließen. Zum Anderen werden die Schätzungen der Anbauflächen der EU-Länder immer konkreter. So haben EU-weit die Landwirte den Anbau von Weichweizen, der wichtigsten Getreideart, aufgrund des attraktiven Preisniveaus und des Wegfalls der Stillegungsverpflichtung kräftig ausgedehnt.
Derzeit wird die Anbaufläche für Weichenweizen auf 22,9 Mio. ha beziffert, das wären 6,6 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Da außerdem mit höheren Hektarerträgen gerechnet wird, soll die Ernte insgesamt um 16,6 Prozent auf 130,32 Mio t zunehmen. Die EU-Landwirte haben auch das Gerstenareal zur diesjährigen Ernte ausgedehnt, und zwar um 4,1 Prozent auf 14,3 Mio. ha. Für Mais registrierten die Statistiker sogar eine Flächenzunahme um 8,4 Prozent auf 8,6 Mio. ha.
Im vergangenen Jahr wurde die Ernte zudem durch erhebliche Trockenschäden in Osteuropa geschmälert, so dass für 2008 mit einer deutlichen Erntesteigerung gerechnet wird. Auch das erwartete Ernteplus bei Roggen wird einerseits auf die Flächenausdehnung um 4,2 Prozent auf rund 2,7 Mio. ha und andererseits auf einen deutlich höheren Flächenertrag zurückgeführt. Dagegen ist die Anbaufläche für Hafer zwar leicht um 2,1 Prozent auf knapp 3,0 Mio. ha gestiegen, da Fachleute jedoch mit geringeren Flächenerträgen rechnen als im vergangenen Jahr, soll die Produktion insgesamt
abnehmen. (LPD)