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11.04.2008 | 08:46 | Ernteprognose 

USDA erhöht nochmals Schätzung für Weizenproduktion

WASHINGTON (Dow Jones) - Das US-Agrarministerium (USDA) hat seine Prognose für die weltweite Weizenernte 2007/08 um weitere 1,73 Mio t auf 606,69 Mio t erhöht.

Weizenernte 2008
(c) proplanta
Die globalen Lagerendbestände sollen zum Ende des Wirtschaftsjahres sogar 2,1 Mio t größer sein als noch im März geschätzt, teilte das Ministerium in seinen World Agricultural Supply and Demand Estimates (WASDE) am Mittwoch mit.

Anfang des Jahres hatte das USDA zeitweise einen Rückgang der Vorräte auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren befürchtet. Trotz der Produktionserhöhung um 1,73 Mio t soll sich das gesamte weltweite Angebot aber nur um 1,5 Mio t erhöhen, da die Lageranfangsbestände im Nahen Osten und somit die weltweiten Lageranfangsbestände um 200.000 t nach unten revidiert worden sind.

In einigen Ländern habe es kleinere Korrekturen bei Produktion und Verbrauch gegeben, hieß es zur Erklärung. Für die aktuelle Erhöhung der Produktionsprognose ist insbesondere Äthiopien verantwortlich. Für dieses afrikanische Land prognostiziert das USDA nun eine um 1,2 Mio t steigende Weizenernte. Positive Witterungsbedingungen hätten sowohl die Anbaufläche als auch den Ertrag steigen lassen. Zudem soll Usbekistan 200.000 t mehr Weizen produzieren.

Das Ministerium begründet seine Prognoseerhöhung mit neuen Schätzungen der usbekischen Regierung. Das USDA hob darüber hinaus die Schätzungen für die weltweiten Im- und Exporte leicht an: Die globalen Weizenimporte sieht das Ministerium nun bei 105,25 Mio nach zuvor 104,86 Mio t. So sollen Libyen und Tunesien mehr Weizen aus der EU und aus den GUS-Staaten erhalten, was sich in diesen beiden Ländern in einem Importplus von 200.000 t niederschlägt. Insgesamt soll Nordafrika nun 18,2 Mio t nach zuvor geschätzten 17,8 Mio t Weizen importieren.

Dagegen soll Äthiopien angesichts der guten Ernteerwartungen 200.000 t weniger Weizen einführen. Die weltweiten Exporte erwartet das USDA bei 107,28 Mio nach 106,89 Mio t, wobei die USA allein knapp 1,4 Mio t mehr Weizen ausführen sollen. Auch China und Brasilien sollen jeweils 200.000 t mehr Weizen exportieren. Deutlich geringere Ausfuhren sieht das Ministerium dagegen für Australien (7,5 Mio statt 8 Mio t) und die Ukraine (0,5 Mio statt 1,5 Mio t). Den weltweiten Verbrauch hat das USDA um 0,6 Mio t zurückgenommen.

Während mehr Weizen in die Nahrungsmittelproduktion fließt, soll weniger für die Futtermittel benötigt werden: Die Schätzung für den weltweiten Futtermittelverbrauch ging auf 97,33 Mio von 99,49 Mio t zurück. So sollen die USA 1,4 Mio t weniger Weizen für Futtermittel benötigen und die EU-27 rund 1 Mio t. Doch sowohl in den USA als auch in der EU-27 soll der Zuwachs von Grobgetreide im Futtermittelbereich den Rückgang bei Weizen übersteigen.

Die weltweiten Lagerendbestände sieht das USDA in seiner April-Prognose zum Ende des Wirtschaftsjahres bei 112,48 Mio t statt bei den zuvor geschätzten 110,4 Mio t. In den USA bleiben die Bestände konstant bei 6,58 Mio t. Die Läger in der EU-27 sollen sich um 1 Mio auf 12,14 Mio t füllen und die in der Ukraine ebenfalls um 1 Mio auf 2,48 Mio t. Auch in Australien schlagen sich die sinkenden Exporte in höheren Beständen nieder. Händler am Chicago Board of Trade (CBoT) schätzten den jüngsten USDA-Bericht als freundlich für die Weizen-Futures ein. (DJG/DJN/12/sru)

Dow Jones Newswires
April 09, 2008 09:37 ET (13:37 GMT)
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