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17.06.2009 | 14:31 | Pflanzenzüchtung 

Wetterextreme stellen Landwirte und Züchter vor große Aufgaben

Bonn - In einigen Bundesländern muss aufgrund der Trockenheit im Frühjahr und der folgenden heftigen Regenfälle mit Ernteausfällen gerechnet werden.

Weizen
(c) proplanta
Pflanzenzüchter investieren für die Landwirtschaft und den Gartenbau in Forschung und Entwicklung und züchten neue Sorten, die auch unter schwierigen Bedingungen sichere Erträge bringen. Ein effektiver Sortenschutz ist entscheidend für das Investitionsaufkommen und die Innovationskraft der Züchtungsunternehmen.

Im Vergleich mit dem langjährigen Mittel war der April 2009 in einigen Teilen Deutschlands zu warm und viel zu trocken. Auch aktuelle Starkregenereignisse können den zuvor entstandenen Schaden nicht mehr kompensieren. Besonders betroffen sind Standorte mit leichten Böden in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.

Angesichts der Situation kommt der Pflanzenzüchtung hierzulande eine besondere Bedeutung zu: Für die Zukunft ist eine Vielfalt an Sorten für die unterschiedlichsten Anbau- und Klimabedingungen in Deutschland wichtiger denn je. Für trockene Regionen sind beispielsweise robuste Sorten mit starker Durchwurzelung und hoher Standfestigkeit gefordert. Bei der Entwicklung neuer Sorten benötigen die Pflanzenzüchter aufwändige Methoden. "Die züchterische Umsetzung von wichtigen Forschungsergebnissen dauert Jahre", sagt Dr. Ferdinand Schmitz. "Wir müssen uns frühzeitig auf künftige Anforderungen einstellen".

Landwirte und Züchter stehen gleichermaßen vor einer Mammutaufgabe: Auf der einen Seite muss die gesteigerte Nachfrage nach Agrarrohstoffen durch eine wachsende Weltbevölkerung bedient werden; gleichzeitig müssen Landwirte effizient wirtschaften, um an den Märkten bestehen zu können. "Die zunehmende Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft erfordert daher auch Optimierungen im Ackerbau durch standortangepasste Sorten. Diese können wir bereitstellen, wenn die Züchtungsleistung angemessen entlohnt wird", sagt Dr. Ferdinand Schmitz. Neben den Lizenzgebühren aus dem Verkauf von Z-Saatgut sind Nachbaugebühren unverzichtbare Erlöse. Nur eine ausreichende Refinanzierung des Züchtungsaufwands wird dem Bedarf an neuen Sorten gerecht und sichert langfristig die Erträge in der Landwirtschaft." (bdp)
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