«Der April war sehr gut. Da ist der Spargel quasi in den Himmel geschossen», sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Spargelanbauer, Dietrich Paul, im niedersächsischen Hoya (Kreis Nienburg) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse- Agentur dpa. Im Mai und Juni sei es dann allerdings abgeflaut.
In den vergangenen Jahren hätten die Bauern dank des guten Wetters im Frühjahr das Edelgemüse immer eher stechen können, sagte Paul. «Früher begann die Saison Anfang Mai, jetzt ist es schon Anfang April.» Ungewöhnlich waren in diesem Jahr vor allem die gewaltigen Mengen im April. Die Spargelbauern profitierten von dieser Entwicklung, da sie dadurch mit der Konkurrenz aus Südeuropa mithalten könnten. Die starken Temperaturschwankungen während der Erntezeit machten jedoch Folientunnel unverzichtbar, die die empfindlichen Stangen bei Bedarf vor Regen oder kalten Nächten schützen könnten.
Die genaue Höhe der Erträge kann Paul noch nicht abschätzen. Er rechnet aber mit einem Plus im Vergleich zum vergangenen Jahr. 2008 hatten die Bauern landesweit 23 200 Tonnen Spargel eingefahren. Mit einer Anbaufläche von rund 4800 Hektar ist Niedersachsen das Spargelland Nummer 1 in Deutschland. Die
Spargelsaison endet traditionell am 24. Juni.
Nach wie vor ist der weiße Spargel nach Angaben von Paul bei den Verbrauchern am beliebtesten. Grüner oder violetter Spargel spielten nur eine zweitrangige Rolle, sagt der Experte. «Auffällig ist, dass die Käufer mittlerweile mehr auf den Preis achten.» In diesem Jahr sei die 1. Klasse-Ware nicht so gut verkauft worden wie in den Vorjahren. (dpa)