„Es gibt einen höheren Ertrag als im Vorjahr und die Qualität ist außerordentlich gut“, sagte Hessens
Agrarministerin Silke
Lautenschläger am Mittwoch bei der offiziellen Eröffnung der hessischen Kartoffelsaison in Lohfelden (Kreis Kassel). Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Gut, fair und regional - erste Wahl!“ Die diesjährige Absatzmenge beträgt laut der Ministerin voraussichtlich 152.000 Tonnen (Prognose 2008: 146.000 Tonnen).
Rund 1.000 Erzeuger in Hessen bauen auf zirka 4.500 Hektar Kartoffeln an. Lautenschläger rief die Verbraucher auf, regionale landwirtschaftliche Qualitätsprodukte zu kaufen. „Und zwar möglichst direkt beim Erzeuger oder in Verkaufsstellen mit den Herkunftszeichen des Landes Hessen. Das stärkt die heimische Landwirtschaft. Außerdem ist es ein Beitrag zum Umweltschutz, wenn Lebensmittel nicht über den halben Globus transportiert werden, bevor sie auf den Tisch kommen.“
Landwirte und Vermarkter sehen unterdessen große Chancen in der Vermarktung regionaler Produkte. „Immer mehr Verbraucher erkennen die Vorteile, die der Einkauf von Qualitäts-Lebensmitteln aus der Region mit sich bringt. Wir gehen davon aus, dass wir die Bevölkerung unser Region auf allen Absatzwegen mit ausreichenden Mengen und in guten Qualitäten versorgen können“, sagte die Vorsitzende des Direktvermarktervereins „Kulinarisches aus Nordhessen“, Ursula Brede (Fritzlar).
Die Verbraucher würden zunehmend bewusster und zugleich kritischer im Blick auf ihre Anforderungen an Lebensmittel, hob Landwirt Heiko Martin (Felsberg) hervor, dessen Betrieb zur „Qualitätsmarke Gutes aus Hessen“ zählt. Dietmar Groß (Homberg/Efze), Sprecher des Erzeugerzusammenschlusses nordhessischer Bioland-Kartoffelanbauer, sieht darin einen einfachen Grund: „Die Menschen wollen ganz schlicht wissen, was auf den Teller kommt.“
Die Kartoffel ist eine der wenigen Ackerkulturen, für die es seit jeher keine Europäische Marktorganisation gibt. Daher folgen die Preise uneingeschränkt der Entwicklung von Angebot und Nachfrage, so dass es von Jahr zu Jahr zu erheblichen Mengen- und Erzeugerpreisschwankungen kommen kann. Der Verbrauch von Kartoffeln ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen – stark zugenommen hat dagegen der Verbrauch von Kartoffelerzeugnissen wie Chips.
Kartoffelanbau in Hessen Schwerpunkt des hessischen Kartoffelanbaus ist Südhessen. Fast drei Viertel aller Kartoffelfelder befinden sich im Regierungsbezirk Darmstadt. Häufig verwendete Sorten sind in diesem Jahr: Marabell, Belana, Cilena, Quarta und Esprit. In Nordhessen dominiert die Sorte Princess.
Kartoffeln sind „tolle Knollen“ 100 Gramm Kartoffeln enthalten 70 Kilokalorien. Die „tollen Knollen“ sind fettarm und verfügen über Kohlenhydrate (Stärke), Vitamine (C, B1 und B2) und Ballaststoffe sowie Mineralstoffe (Magnesium, Eisen und Kalium). Zum möglichen Dickmacher wird die Kartoffel erst dann, wenn bei der Verarbeitung reichlich Fett ins Spiel kommt. (PD)