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28.08.2018 | 17:18 | Ernteprognose 

Prognose für EU-Getreideernte 2018 erneut nach unten korrigiert

Brüssel - Die Agrarmeteorologen der Europäischen Union haben die Erwartungen für die Flächenerträge bei der diesjährigen Getreideernte in der Gemeinschaft erneut nach unten korrigiert.

Getreideernte 2018
(c) proplanta
Das geht aus Daten des aktuellen Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der Brüsseler Kommission hervor, die gestern vorgelegt wurden. Auf der Basis der Klimadatenauswertung liegt der Ertrag von Getreide im EU-Durchschnitt - vor allem aufgrund der Trockenheit - knapp 5 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 2013 bis 2017.

Die größten Einbußen gegenüber dem Langzeitdurchschnitt werden von den EU-Experten beim Roggenertrag erwartet, der EU-weit gegenüber dem Vergleichswert ein Minus von 14 % aufweist. Der Ertrag von Weichweizen hinkt dem Durchschnitt um 4,5 % hinterher, der von Sommergerste um 4,3 %. Rund 2,3 % über der Fünfjahreslinie dürfte dagegen der Hartweizen liegen.

Der Flächenertrag von Körnermais wurde von MARS nur leicht nach unten korrigiert; er bewegt sich aber noch immer 3,6 % über dem Fünfjahresmittel. Starke Abwärtskorrekturen aufgrund der Trockenheit in Mitteleuropa sowie in Frankreich wurden hier durch starke Aufwärtskorrekturen in Südosteuropa aufgewogen, wo die Wetterbedingungen insbesondere in Rumänien und Bulgarien besonders günstig waren.

Für grünen Mais, also in der Regel Futtermais mit Ernte der gesamten Pflanze, rechnen die EU-Fachleute mit einem Aufkommen, das um rund 10 % unter dem Fünfjahresschnitt liegen dürfte. Ebenfalls unter dem Langzeitschnitt bewegen sich derzeit die Prognosen für Zuckerrüben und Kartoffeln; bei Zuckerrüben beträgt der Abstand nach unten 1,1 %, und bei Kartoffeln sind es 6,9 %.

Der prognostizierte Flächenertrag beim Raps wird die Fünfjahreslinie voraussichtlich um 13 % unterschreiten. Besser sieht es dagegen bei anderen Ölsaaten wie Sonnenblumen aus, deren Ertrag wahrscheinlich um 16 % über dem mittleren Wert der letzten fünf Jahre liegen wird. Dies ist insbesondere den guten Wetterbedingungen in den südöstlichen EU-Staaten geschuldet.

Besonders drastisch fiel die Produktivität des Weidegrases zurück. Diese lag den MARS-Daten zufolge in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas sowie im Nordosten Frankreichs auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Beobachtungen im Jahr 1999. Die Ertragszahlen der Weidewirtschaft in Spanien, Süd- und Westfrankreich, Italien, Österreich, Rumänien, Ungarn und Bulgarien bewegen sich hingegen deutlich über dem Durchschnitt.
AgE
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