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29.08.2008 | 06:59 | Getreideernte 2008 

Rheinland-pfälzische Landwirte bringen Rekordernte ein

Bad Ems - So viel Getreide wie in diesem Sommer wurde in Rheinland-Pfalz seit Bestehen des Landes noch nicht geerntet.

Rheinland-pfälzische Landwirte bringen Rekordernte ein
(c) proplanta
Nach einer ersten Bilanz des Statistischen Landesamtes in Bad Ems fuhren die Landwirte knapp 1,66 Millionen Tonnen Getreide ein, das waren 34 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Der Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2007 wurde um 21 Prozent übertroffen. Zurückzuführen ist die starke Zunahme auf eine Ausweitung der Anbauflächen und auf höhere Erträge. Der durchschnittliche Getreideertrag je Hektar stieg auf 6,6 Tonnen, das waren 1,2 Tonnen mehr als im vergangenen Jahr und 0,8 Tonnen mehr als im sechsjährigen Durchschnitt. Die Getreidefläche wurde gegenüber dem Jahr 2007 um 9,2 Prozent auf 250.700 Hektar ausgedehnt.

Bundesweit stieg die Getreideernte auf 45 Millionen Tonnen (plus 22,2 Prozent gegenüber 2007), die Anbaufläche war um 5,9 Prozent höher als im Vorjahr. Der rheinland-pfälzische Anteil an der deutschen Getreideernte hat sich von 3,4 Prozent im Jahr 2007 auf nunmehr 3,7 Prozent erhöht.

Ursache für die kräftige Flächenzunahme ist das Ende der obligatorischen Flächenstilllegung. Bis zum Jahr 2006 waren die Landwirte verpflichtet, einen Teil ihrer Flächen nicht zu nutzen, wenn sie Fördermittel in Anspruch nehmen wollten. Wegen der weltweiten Verknappung des Angebots und der daraufhin deutlich gestiegenen Getreidepreise wurde die Verpflichtung zur Flächenstilllegung zunächst ausgesetzt und zwischenzeitlich aufgehoben.

Rund 51 Prozent der diesjährigen Getreideernte entfielen in Rheinland-Pfalz auf Winterweizen (843.000 Tonnen). Der Ertrag lag bei 7,5 Tonnen je Hektar (plus 19 Prozent), die Anbaufläche nahm um gut ein Zehntel auf 111.500 Hektar zu.

Der Sommergerstenanbau hat in Rheinland-Pfalz traditionell eine große Bedeutung. Nachdem in den zurückliegenden Jahren die Fläche stetig reduziert worden war, stieg sie dieses Jahr um über elf Prozent auf 60.100 Hektar an. Auch der Ertrag konnte auf 5,4 Tonnen je Hektar zulegen (plus 32 Prozent). Aufgrund der Flächenzunahme und des höheren Hektarertrages lag die Erntemenge bei 324.000 Tonnen (plus 47 Prozent). Damit stammt zwölf Prozent der deutschen Sommergerstenernte aus Rheinland-Pfalz.

Drittwichtigste Fruchtart auf dem Ackerland ist der Winterraps. Die Fläche wurde entgegen dem Bundestrend um 2,2 Prozent auf 43.400 Hektar ausgeweitet. Ertraglich kam der Winterraps auf 3,9 Tonnen je Hektar (plus elf Prozent). Die Erntemenge stieg damit auf den bisherigen Höchststand von 167.000 Tonnen (plus 13 Prozent). Bundesweit nahm die Anbaufläche um 11 Prozent und die Erntemenge um 3,3 Prozent ab.

Weitere wichtige Getreidearten sind in Rheinland-Pfalz Wintergerste (38.100 Hektar; plus 1,2 Prozent), Triticale (16.100 Hektar; plus neun Prozent) und Roggen (12.000 Hektar; plus 22 Prozent). Neben der Ausweitung der Anbauflächen sorgten auch hier höhere Hektarerträge für größere Erntemengen. Sie beliefen sich für Wintergerste auf 240.000 Tonnen (plus 24 Prozent), für Triticale auf 107.000 Tonnen (plus 37 Prozent) und für Roggen auf 76.000 Tonnen (plus 54 Prozent). (PD)
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