Zumindest verzeichnen die rund 2.500 Ausbildungsbetriebe in Niedersachsen bereits zum dritten Mal in Folge eine steigende Nachfrage nach Lehrstellen, zitiert der der Landvolk-Pressedienst eine Statistik der Landwirtschaftkammer Niedersachsen. Demnach haben im vergangenen Jahr insgesamt rund 6.500 Jugendliche in Niedersachsen einen Berufsabschluss im agrarischen Spektrum – die Hauswirtschaft eingeschlossen - angestrebt, das waren rund sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Zugpferd im gesamten Berufsfeld blieb mit 2.010 Ausbildungsverhältnissen der Gärtner. Die Landwirte brachten es mit 1.798 Ausbildungsverhältnissen auf ein deutliches Plus von 10,5 Prozent. Und auch die Zahl der Auszubildenden in der Hauswirtschaft hat noch einmal kräftig um 14,4 Prozent auf nun 737 zugelegt.
Die weiteren Berufe im landwirtschaftlichen Umfeld folgen zumindest zahlenmäßig eher abgeschlagen auf den Plätzen. Immer stärker gefragt ist dabei die relativ neue Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice. 2008 wurde dort ein Zuwachs um rund 30 Prozent auf 123 Ausbildungsverhältnisse registriert. Demgegenüber nahm die Zahl der Auszubildenden im Beruf Pferdewirt, bei jungen Frauen sehr beliebt, um 6,9 Prozent auf 255 Ausbildungsverhältnisse ab. Leicht zurückgegangen ist auch die Zahl der Auszubildenden zum Forstwirt, während die Zahl der angehenden Molkereifachleute leicht gestiegen ist. In den übrigen grünen Berufen strebten weitere 201 junge Männer und Frauen einen Abschluss an. Die Ausbildungsexperten der Landwirtschaftskammer vermuten als Grund für die positive Entwicklung der Ausbildungszahlen die sehr guten beruflichen Perspektiven im Anschluss an die Ausbildung. Denn qualifizierte Fachkräfte haben in allen Sparten der grünen Berufe beste Aussichten.
Trotz dieser guten Perspektiven erwarten Experten für die Zukunft einen Nachwuchsmangel auch im grünen Berufsspektrum. Denn aufgrund des demografischen Wandels sprechen aktuelle Prognosen von drastisch sinkenden Zahlen der Schulabsolventen. Verstärkt wird der künftige Fachkräftemangel durch die dauerhafte Verschiebung der Altersstruktur der Erwerbstätigen. Spätestens wenn die derzeitige Wirtschaftskrise überstanden ist, befindet sich die Landwirtschaft mit den übrigen Wirtschaftszweigen wieder im Wettbewerb um qualifizierte Auszubildende. Daher will das Landvolk Niedersachsen interessierte Jugendliche - die entgegen üblicher Vorstellungen nicht aus der Landwirtschaft kommen müssen - bereits jetzt verstärkt auf die ausgezeichneten Ausbildungs- und Berufsperspektiven in der „grünen Sparte“ aufmerksam machen. Der Deutsche Bauernverband hat dazu eine Broschüre heraus gebracht, die im Internet kostenlos unter:
www.bauernverband.de/?redid=291496 abgerufen werden kann. (LPD)