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17.04.2007 | 13:06 | Energiespargebäude 

Erstes Niedrigenergiegebäude in China

Peking - Das italienische Umweltministerium hat in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Wissenschaftsministerium und dem Mailänder Polytechnikum ein Energiespargebäude auf dem Campus der Universität Tsinghua errichtet.

Sonnenenergie
(c) proplanta
In das "Sino Italian Energy Efficient Building" (Sieeb) sind innovative Ideen des Architekten Mario Cucinella aus Bologna und der Firma Favero & Milan Ingegneria aus Mailand eingeflossen.

Wichtigste Merkmale dieses in China bisher einmaligen Bauwerks sind seine Hufeisenform und die Ausrichtung nach Süden, die eine gleichmäßige Beleuchtung und einen geringen Energiebedarf der Büroräume ermöglichen. Während die Nordfassade nahezu vollständig geschlossen ist, sind auf der Südseite mit Zierpflanzen begrünte und gleichmäßig versetzte Terrassen angebracht. Auf diesen sind insgesamt 190 Photovoltaikzellen verteilt, die für eine Stromerzeugung von fast 20 kWh sorgen. "Eine keineswegs leichte Aufgabe, da sich das Gebäude in einer dicht besiedelten Umgebung mit zehnstöckigen Hochhäusern befindet", betont Mario Cucinella.

Eine weitere Besonderheit bilden die auf der Ost- und Westseite des Gebäudes mit einem transparenten Doppelbelag versehenen Fassaden, die für eine optimale Durchströmung der Räume mit natürlichem Licht sorgen. Ermöglicht wird dies durch die Verwendung je nach Sonneneinstrahlung und Windeinwirkung unterschiedlicher Materialien.

Ein System aus hocheffizienten Heizkesseln, Kühlelementen, reflektierenden Decken und Böden in Kombination mit einer elektronischen Steuerung bewirkt, dass alle Gebäudefunktionen optimal aufeinander abgestimmt werden. "Mit Hilfe eines Kollektors werden die Lichtstrahlen gebündelt und dadurch die Intensität der Innenbeleuchtung erhöht. Sieeb ist wie ein grünes Blatt, das Sonnenlicht in Energie umwandelt", so Cucinella weiter.

Gedacht wurde auch an ein Auffangsystem für Regenwasser, das in unterirdische Speicherbecken geleitet wird und zur Versorgung der Sanitäranlagen dient. Neben dem Energiespareffekt und der Verwendung Ressourcen schonender Materialien wurden die hohe Umweltverträglichkeit während und nach der Bauphase sowie die als besonders angenehm empfundene Atemluft in den Büroräumen hervorgehoben. An dem Erfolg des 20 Mio. Euro teuren Projektes waren renommierte Ausrüster wie iGuzzini (Beleuchtung), Permasteelisa (Glasverkleidung), Siemens Sp (Kontrollsysteme), Climaveneta (Belüftungstechnik) und Proter Imex (Photovoltaik) beteiligt. (pte)
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