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18.12.2008 | 15:10 | Ökolandbau 

Bio-Anbau in der EU weiter ausgedehnt

Bonn - Die Bio-Fläche in der EU-27 ist 2007 weiter gewachsen.

Bio-Anbau in der EU weiter ausgedehnt
7,2 Millionen Hektar Fläche wurden ökologisch bewirtschaftet, gut fünf Prozent mehr als 2006. Deutschland besitzt nach Italien und Spanien die drittgrößte Bio-Fläche. Die Entwicklung der vergangenen Jahre animierte europaweit auch zur Umstellung intensiver genutzter Flächen, Gemüse, Futterbau und Obst legten besonders kräftig zu.

Die größten Ausweitungen der Bio-Fläche in der EU gab es 2007, wie auch schon in den Vorjahren, in Osteuropa. Im Vergleich zu 2006 wuchsen die Bio-Flächen in Polen, Litauen, Tschechien und Rumänien um mehr als ein Fünftel. Dahinter kamen Belgien, Irland und Schweden. Deutschland lag mit 4,8 Prozent Flächenwachstum in der Mitte. In einigen Ländern gingen die Flächen zurück, auch osteuropäische Länder, wie die Slowakei, Lettland und Ungarn waren darunter.


Hoher Anteil Grünland

Rund 44 Prozent der gesamten Bio-Flächen in der EU waren 2007 Grünland. Das waren mit 3,2 Millionen Hektar gut sechs Prozent der gesamten europäischen Grünlandfläche. Extensive Standorte und Grünland auf Bio-Anbau umzustellen erfordert relativ wenige Produktionsänderungen und Investitionen. In einigen Ländern spielten Förderprogramme eine Rolle. Daher war der Grünlandanteil im Bio-Anbau deutlich höher als im konventionellen Landbau. Für eine ausreichende Versorgung des europäischen Bio-Marktes sind aber insbesondere Ackerbaustandorte erforderlich.

2007 sind die Bio-Getreideflächen in der EU im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf 1,2 Millionen Hektar gewachsen, das waren gut 2 Prozent der EU-Getreidefläche. Für das Wachstum der Bio-Getreideflächen 2007 waren vor allem Weizen und Roggen verantwortlich. Gerste, Hafer und Körnermais stagnierten.


Futterflächen sind gewachsen

Futterflächen mit Kleegras, Ackerwiesen, Gemengeanbau Leguminosen/Getreide oder Gemenge verschiedener Getreide sind wichtig für die Fruchtfolge im Bio-Landbau. Zudem erhalten Bio-Rinder weniger Getreide als konventionell gehaltene Tiere und ernähren sich vorrangig von Grünfutter.

Deshalb nehmen Futterflächen mit 19 Prozent einen weit größeren Anteil ein als im konventionellen Anbau. 2007 sind sie um 0,3 Millionen Hektar auf 1,4 Millionen Hektar gewachsen, insbesondere in Italien, Deutschland und Großbritannien.


Deutlich mehr Gemüseflächen

Die EU-Gemüsebauern hatten 2007 ihre Flächen um 44 Prozent erweitert, so dass sie 130.000 Hektar oder 7,5 Prozent der EU-Gemüsefläche bewirtschafteten. Insbesondere in Großbritannien, Frankreich, Griechenland, Spanien aber auch in Deutschland wurde mehr Bio-Gemüse angebaut. Gemüse und Obst sind in den meisten Ländern neben Milch- und Molkereiprodukten die bedeutendsten Umsatzträger am Bio-Markt. Die Landwirte haben auf die hohe Nachfrage insbesondere des Lebensmitteleinzelhandels reagiert. Für weiteres Wachstum besteht noch Potenzial.

Mit 630.000 Hektar standen 2007 auf knapp 9 Prozent der Bio-Flächen Dauerkulturen. Das waren 20.000 Hektar mehr als 2006. Dazu trugen vor allem Griechenland, Bulgarien und Portugal bei. Die Obstfläche wurde sogar um 16 Prozent auf 215.000 Hektar ausgedehnt, denn Obst- und Weinbau rechnen sich mit der europaweit gestiegenen Nachfrage immer mehr. (ZMP)
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